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Bochum aus der Daten-Steinzeit holen – Digitalen Strukturwandel nicht verschlafen.

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Wenn man über moderne Infrastruktur spricht, verbinden dies leider viele immer noch ausschließlich mit Straßen und dem öffentlichen Personennahverkehr. Damit bleibt der für die moderne Wissensgesellschaft so wichtige Anschluss an die Datenautobahn leider oberhalb des Horizontes vieler Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik. Mit einem Denken von Gestern gestaltet man allerdings nicht die Herausforderungen von Morgen. Den digitalen Strukturwandel darf man mit Blick auf die Ansprüche von Wirtschaft, Wissenschaft und auch Privatleuten nicht verschlafen.

Bochum präsentiert sich als angesagter Wissensstandort, der sich für zukunftsorientierte und universitätsnahe Start-Ups in Schale werfen möchte. Diesen richtigen Weg muss man aber auch mit Anstrengungen bezüglich der notwendigen Infrastruktur ebnen. Verharrt man regungslos in der digitalen Steinzeit, verkommen alle angesagten Ideen zum Treppenwitz und Unternehmen suchen sich modernere Standorte. Während das weltweite Datenaufkommen mittlerweile 70-mal so hoch ist wie noch vor zehn Jahren, gibt es zum Beispiel in Wattenscheid nur wenige Anschlüsse mit VDSL (50 M/Bit), wobei einige Straßen außerhalb des Angebotes der Kabelnetzanbieter nicht mal einen Zugang mit 16 M/Bit erreichen. Einige Bürger sprechen gar von lausigen 2 M/Bit, die ihnen maximal zur Verfügung stünden.
FDP-SG_DatensteinzeitMit einer ähnlichen Geschwindigkeit arbeitet die Stadt Bochum offensichtlich auch verwaltungsintern an diesem High-Speed-Thema. Bereits im April 2015 hat die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” eine Anfrage zum Glasfaserausbau und Internetgeschwindigkeiten in Bochum gestellt, worauf die Verwaltung bislang ohne Antwort vor sich hinschlummert. Gemäß der Geschäftsordnung hätte eine Antwort aber bereits im Juni letzten Jahres erfolgen müssen. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die Stadt Bochum keine Ausbauleistungen in Eigenregie erbringen kann. Dass die Kommune damit überfordert ist, zeigt die gelähmte Bochumer Glasfaser GmbH, von der man zuletzt 2012 ein Lebenszeichen vernahm. Der Aufgabenschwerpunkt der Stadt liegt vielmehr in wichtigen Koordinierungsaufgaben, denn bislang ist man in Bochum in Sachen Glasfaser und schnellem Internetzugang im Wortsinne tatsächlich planlos.
Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” sieht zwei Sofortmaßnahmen als notwendig an: Bereits seit eineinhalb Jahren fordern wir eine Übersicht über den bisherigen Ausbaustatus des Internetzugangs im Stadtgebiet. Dies ist die Grundlage, auf der dann gemeinsam mit allen Akteuren eine koordinierte und sinnvolle Ausbauplanung erfolgen kann und muss. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die bisherigen Strukturen in der Bochumer Verwaltung unzureichend aufgestellt sind, um mit den Herausforderungen Schritt zu halten. Darum fordern wir einen konkreten und leitenden verantwortlichen Fachmann für die Koordination des Breitbandausbaus, der die Entwicklung vor Ort endlich antreibt und auch die Übersicht über mögliche Förderpakete hat. Andere Städte machen dies bereits vor und seit dem es eine Förderung des Landes NRW für diese Aufgabenstellung gibt, kostet dieser antreibende Fachmann der Stadt Bochum voraussichtlich auch nicht einen einzigen Cent.

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