Start BV OST Bochumer Osten: Verkehrsträgeroffene Untersuchung statt Vorfestlegung auf E-Busse

Bochumer Osten: Verkehrsträgeroffene Untersuchung statt Vorfestlegung auf E-Busse

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Seit Langem weisen FDP und DIE STADTGESTALTER darauf hin, dass Langendreer eine erstklassige Anbindung an die Ruhr-Universität benötigt. Das ist für die Entwicklung des Stadtteils unbedingt notwendig. Eine rein politische Festlegung auf technisch unausgereifte Elektrobusse, wie er auf Antrag von Rot-Grün in der Bezirksvertretung Bochum-Ost beschlossen wurde, ist zum jetzigen Zeitpunkt wenig sinnvoll. Für das Verkehrskonzept zwischen Bochum Ost und der Ruhr-Universität hält die Ratsfraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” daran fest, dass es eine verkehrsträgeroffenen Untersuchung gibt.

Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” war es auch, die die fehlerhafte Wirtschaftlichkeitsberechnung bei der U-35 Verlängerung aufgedeckt und damit eine fatale Fehlinvestition verhindert hat. Es ist daher richtig, sich über neue Verkehrskonzepte Gedanken zu machen. Rot-Grün in der Bezirksvertretung Bochum-Ost will jetzt in für drei Strecken auf Elektrobusse setzen und damit offenbar Oberbürgermeister Eiskirch unter die Arme greifen, der auch verstärkt für Elektrobusse im ÖPNV plädiert und sich gerne das Thema E-Mobilität ans Reverse heften will. Man kann jedoch durchaus für E-Mobilität sein, aber trotzdem bei Elektrobussen noch skeptisch sein.

Elektrobusse sind nicht pauschal ‚der Weisheit letzter Schluss’. Es sind noch viele technische Fragen offen. Testphasen in anderen Städten zeigen, dass Elektrobusse noch vielfach unter ‚Kinderkrankheiten‘ leiden. Auf unsere Anfrage im Mobilitätsausschuss vom März 2017 wies die BOGESTRA sogar daraufhin, dass man überhaupt erst in der nächsten Ratsperiode über ein Versuchsprojekt nachdenken kann. Der Oberbürgermeister drückt nun aber aufs Tempo, um damit ein neues Prestigeprojekt zu entwickeln. Es soll wohl lieber schnell als vernünftig laufen.

Viele typische Busanbieter haben aber noch keine Elektro-Modelle im Angebot. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben in diesem Monat noch verkündet, keinen passenden Hersteller gefunden zu haben und deswegen nach China reisen zu wollen. In manchen Elektrobussen sind für den Betrieb der Heizung im Winter extra Dieselmotoren verbaut, da elektronische Fahrzeuge nicht die Abwärme des Antriebsmotors nutzen können. Weiterhin ist die sensible Elektronik fehleranfällig. Der Anschaffungspreis ist hingegen hoch. Da stellt sich dann doch die Frage, ob sich das betriebswirtschaftlich derzeit wirklich rechnet, schon mehr als Testbetriebe mit Elektrobussen zu etablieren.

Der SPD-Bezirksfraktionsvorsitzender Dirk Meyer hat zudem in der gestrigen Sitzung ein Loblied auf Batterie-Oberleitungsbusse gesungen, die womöglich künftig auf der Universitätsstraße fahren könnten. Ob diese neuen Oberleitungssysteme eine zukunftsfähige Variante sind, wird aber der laufende Testbetrieb in Solingen erst noch zeigen müssen. Und der Testbetrieb im Linienverkehr soll da erst in der zweiten Jahreshälfte überhaupt losgehen.

Auch die rot-grüne Idee, die Strecke zwischen Ruhr-Universität und Mark 51°7 mit einer ‚bedarfsgerechte E-Bus-Shuttleverbindung‘ zu bediene, wirkt derzeit nicht überzeugend. Der Test mit kleinen Elektrobussen in Soest ist jedenfalls mit Pannen gestartet. Und sicherlich wäre das nicht das von der RUB gewünschte, leistungsfähige Verkehrsmittel, das in dichtem Takt eingesetzt werden kann. Elektrobusse sind zu unattraktiv und haben unabhängig von der Antriebsart nicht die erforderliche Beförderungskapazität. Deswegen muss es eben bei einer verkehrsträgeroffenen Untersuchung bleiben, die eben nicht nur Elektrobusse, sondern auch andere Verkehrsträger wie eine Seilbahn untersucht.

Die Ratsfraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” hat für die nächste Ratssitzung am 07. Februar 2018 einen Antrag gestellt, der Bedingungen für einen Erwerb von leistungsfähigen Elektrobussen durch die Bogestra formuliert.

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