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Stellenausschreibung: Bochum sucht neue/n Dezernentin/en

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Die Stadtverwaltung Bochum beschäftigt beinahe so viel Personal wie das Kreuzfahrtunternehmen Aida auf allen ihrer zehn Kreuzfahrtschiffe. Die rund 5000 Angestellten im Dienste der Bochumer Bürgerinnen und Bürger kann ein Kapitän alleine nicht leiten, das steht fest. Dem Oberbürgermeister stehen darum die so genannten Beigeordneten zur Seite. Beigeordnete leiten ihre Aufgabengebiete, die so genannten Dezernate, weitgehend selbstständig. Für diese Aufgabe werden sie vom Rat für Dauer von acht Jahren gewählt. Für Bochum wird es einige Veränderungen geben.

Bis gestern war die Situation sehr unübersichtlich. Warum? Nun, bei den Beigeordneten gab es in letzter Zeit viel Hin und wenig Her. Insgesamt gab es sechs Dezernate, die von Beigeordneten geleitet wurden und werden. Für die Finanzen ist Kämmerer Manfred Busch (Grüne) zuständig, das Sozialdezernat betreut Britta Anger (Grüne) und als Stadtdirektor ist Michael Townsend (SPD) hauptsächlich für Kultur und Bildung verantwortlich. Das Personaldezernat bot in der Vergangenheit viel Raum für die verschiedensten Spekulationen. Jetzt steht aber fest, die aktuelle Beigeordnete Birgitt Collisi (SPD) wird nach dem Ende ihrer Amtszeit in diesem Monat aus dem Dienst für die Stadt Bochum verabschiedet. Ab November bleibt also ein Stuhl in der Beigeordnetenreihe leer.

Nicht die einzige Lücke: Lange Zeit suchte die Stadt auch einen Stadtbaurat, der erst vor Kurzem mit Markus Brattke (SPD) gefunden wurde. Die Beigeordnete für das Rechtsdezernat, Diane Jägers (CDU), hat das Schiff bereits im April 2014 in Richtung Dortmund verlassen, wo sie heut ein gleicher Funktion tätig ist. Seit dieser langen Zeit schon ist auch der Sessel für das Rechtsdezernat verwaist – was wahrscheinlich kaum eine Bochumerin oder ein Bochumer im Alltag bemerkt haben sollte. Offensichtlich kommt die Stadt Bochum auch gut damit zu recht, wenn das Rechtsdezernat und die weiteren zugeordneten Behörden von den anderen Dezernenten mit betreut werden. Das führte dazu, dass FDP und DIE STADTGESTALTER ihre Forderung, die Anzahl der Beigeordneten zu senken und damit die Verwaltung zu verschlanken, erneuerten. Der neue Oberbürgermeister Thomas Eiskirch vertritt auch die Position, die Anzahl der Dezernate zu verringern. Das Personal- und das Rechtsdezernat sollen unter der Leitung eines neu zu findenden Beigeordneten zusammengefasst werden. Einen entsprechenden Beschluss zur Stellenausschreibung hat der Rat gestern gefasst.

Dazu erklärte Felix Haltt, Vorsitzender der Fraktion FDP & DIE STADTGESTALTER, dass die ausgeschriebene Stelle auch nach Qualität sowie Kompetenz und nicht nach Fraktionsproporz oder Parteibuch besetzt werden sollte. Damit machte er sich wohl bei der CDU wie auch bei der SPD in gleichem Maße unbeliebt. Die CDU pocht darauf, wieder einen Beigeordneten aus den eigenen Reihen in den Verwaltungsvorstand zu bekommen. Ebenso wurde bereits viel spekuliert, dass der SPD-Mann Frank Schweppe aus Witten schon im Gespräch ist. Die meisten Bochumerinnen und Bochumern schließen sich da vielleicht eher der Meinung an, dass die Kompetenz des Bewerbers wichtiger wäre als die Farbe des Parteibuches.

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