Start STADTENTWICKLUNG Opelschriftzug würde Schatten auf Gewerbegebiet Mark 51°7 werfen.

Opelschriftzug würde Schatten auf Gewerbegebiet Mark 51°7 werfen.

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Wie die WAZ am 10. September berichtete, soll der alte OPEL-Schriftzug, der über dem ehemaligen Verwaltungsgebäude auf dem heutigen Mark 51°7-Gelände thronte, wieder angebracht werden. Die Denkmalbehörde verstrickt sich hier in eigentlich guten Absichten, die aber für die Stadt ein denkbar ungünstiges Bild abgeben. Erinnerungskultur braucht Fingerspitzengefühl und das vermisse ich hier. Bochum ist kein Industriemuseum, sondern soll zukunftsorientiert und modern auftreten.

Denkmalschutz hat seine klare Berichtigung. An der Entscheidung, das Gebäude der alten Opel-Verwaltung aus architektonischer Sicht unter Schutz zu stellen, daran wollen wir ls Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” auch gar nicht rütteln. Das sollte auch auf dem Gelände mit Erinnerungstafeln zur Geschichte des Standortes sehr gerne ergänzt werden. Aber es kann doch nicht sein, dass Bochum sich mit teuren Image-Kampagnen, frischer Marke und strukturellen Prozessen bemüht, modern und zukunftsfest zu geben und dann legt man einen Schatten der Vergangenheit auf Mark 51°7. Gerade dort wollen wir doch beweisen, dass wir Zukunft können.

Wir gehen wahrlich nicht defensiv mit unserer Industriegeschichte um, da braucht man nur auf die breite Industriekultur im ganzen Ruhrgebiet blicken. Bochum ist aber kein Industriemuseum und wir müssen aufpassen, dass uns der Rest der Welt nicht als solches ansieht. Wenn ein anderer Autohersteller zum Beispiel mit dem Gedanken spielt, hier mit Anbindung zur Universität eine Entwicklungsabteilung anzusiedeln, dann sind die überlebensgroßen Schriftzeichen eines gescheiterten Konkurrenten sicher nicht hilfreich.

Grund für den Denkmalschutz sollen die Medienberichte um den langen bitteren Arbeitskampf vor der Werksschließung sein. Dieses negative Bild, was man aus den Berichten mit dem Opelschriftzug über Bochum verbindet, ist doch eher ein Grund, die riesigen Buchstaben in der Mottenkiste zu belassen. Ob das grundsätzlich ausreichen soll, den Opel-Schriftzug wieder aufs Dach zu holen, zweifeln wir an.

Das muss man sich mal vorstellen: Da schließt ein noch existentes Unternehmen hier einen Standort, entlässt Menschen und dafür soll dann noch genau dort mit Steuergeldern große Werbung für dieses Unternehmen finanziert werden. Wenn Opel groß Werbung in Bochum machen möchte, dann müssen sie dafür auch wie jeder Andere etwas bezahlen 😉

Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” spricht sich in diesem Zusammenhang für eine Neubewertung des Denkmalschutzes für den Opel-Schriftzug aus und kündigt eine Anfrage im Rat an.

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