Die AfD gibt vor, dass sie den Einfluss von Parteien auf das Kulturleben zurückdrängen will. Letztendlich will sie jedoch selbst Vorgaben für das Kulturleben machen, indem kulturelle Angebote allein auf die Vermittlung einer deutschen Leitkultur ausgerichtet sein sollen.
Wer also einen reaktionär und völkisch anmutenden Kulturbegriff propagiert und damit die Kunstfreiheit in Frage stellt, der darf sich nicht wundern, wenn er bei Kulturschaffenden Gegenreaktionen auslöst. Dass nun in Bochum Träger der freien Kultur gegenüber dem städtischen Kulturbüro keine Antworten zur Beantragung von Landesfördermitteln geben wollten, weil dies der Beantwortung einer AfD-Anfrage dienen würde, ist trotzdem falsch.
Die Rechtspopulisten haben dadurch unnötig Wind in die Segel bekommen, weil sie damit weiteres Material für Agitation bekommen haben. Besser wäre es gewesen, dem Kulturbüro zu antworten und gar nicht erst falsche Eindrücke aufkommen zu lassen. Damit hat man eine Chance verpasst, erneut die Vielfältigkeit der engagierten Bochumer Kulturszene aufzuzeigen. Dabei ist es doch gerade diese bunte Vielfalt, die den Rechtspopulisten zuwider ist.