Start STADTRAT Freibad Werne: Investition ohne Gesamtkonzept steht auf tönernen Füßen.

Freibad Werne: Investition ohne Gesamtkonzept steht auf tönernen Füßen.

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Das Freibad für die Wernerinnen und Werner zu erhalten, ist sicher wünschenswert. Als Grundlage fehlt aber das versprochene Bäderkonzept. Am Ende schustert man ein Flickwerk aus geschaffenen Fakten zusammen und deklariert das dann im Nachhinein als großen Wurf.

Jetzt passiert das, wovor wir die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” die ganze Zeit gewarnt hat. Nach Höntrop diskutieren wir nun über einen weiteren Einzelstandort. Wir müssen doch erst wissen, wo wir im Stadtgebiet welche Bedarfe haben, wie wir Schwerpunkte setzen und knappes Geld aufteilen wollen, bevor man punktuell schwere Investitionen freigibt.

Aber auch an den konkreten Maßnahmen in Werne gibt es Kritik: Selbst wenn man die Bedarfe anderer Standorte außer acht lässt, steht das Vorhaben finanziell auf tönernen Füßen. Nach der 11,8-Millionen-Euro-Investition soll sich der jährliche Verlust des Standortes sogar noch deutlich erhöhen. 2,75 Mio. Euro für ein Fitnessstudio und 1,5 Mio. Euro für eine Tiefgarage mit nur 50 Plätzen sowie 4,5 Mio. Euro für ein überteuertes Luxus-Eingangsgebäude gehen am Bedarf der Menschen vorbei, wenn andererseits Geld für Lehrschwimmbecken fehlt!

Dass die Bochumer WasserWelten als kommunale Tochter nun mit eigenem Studio in der Fitnessbranche mitmischen will, sehen wir unter anderem aufgrund des fehlendem Know-Hows als Wagnis. Auch sind die zugrunde gelegten Kalkulationsgrundlagen eines solchen Studios mit mindestens tausend Mitgliedern in unseren Augen zu optimistisch gerechnet. Die Stadt sollte sich auf ihre Kernaufgabe konzentrieren und nicht privaten Fitnessstudios Konkurrenz machen.

Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” möchte für den Standort Werne einen neuen soliden Eingangsbereich und sanierte Umkleiden ohne Fitnessstudio und Tiefgarage prüfen. Dazu hat sie eine entsprechende Anfrage im Ausschuss für Beteiligung und Controlling am 27.06.2019 gestellt: Das könnte sich als deutlich kostengünstiger erweisen und den Wernerinnen und Wernern dennoch ein attraktives Baderlebnis ohne Schnick-Schnack bieten.

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