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Quatschen hoch drei

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Da war jetzt neulich wieder Sitzung vom Integrationsausschuss. Damit ich viel Macht und Ämter anhäufe, sitze ich da ja auch noch drin. Aufgrund von formalen Knickerigkeiten tue ich das aber nur als beratendes Mitglied, was heißt, dass ich nicht abstimmen darf. Wenn ich es doch mache, werden alle verwirrt sein. Das hebe ich mir für später auf.

Bis dahin kann ich reden und dumme Kommentare abgeben, soviel der Tag lang ist, und die Vorsitzende (Wie heißt die eigentlich?) es zulässt. Bei der genannten Sitzung versprachen sich dafür besonders wenige Möglichkeiten zu ergeben, weshalb meine Motivation ursprünglich im Keller war. Doch es sollte anders kommen.

Im Vorfeld war nämlich nur eine einzige blöde Abstimmung vorgesehen, wo Leute als Gesandte für ein großes Palaver gewählt wurden. Ich glaube, gewonnen haben am Ende Illuminaten, Reptiloiden und RAELianer. Vielleicht haben aber auch SPD, Grüne und CDU die Plätze unter sich verteilt.

Desweiteren gab es ein paar formale Punkte, die abgehakt wurden. Und es gab drei mündliche Vorträge, die den eigentlichen Kern der Sitzung darstellten, was den Sinngehalt betraf.

Der erste Vortrag kam von einem Typ, dessen Name ich vielleicht nicht komplett verstanden habe. Dabei ist auf meine Gehörgänge wenig Verlass, weil sie hin und wieder von irgendwem verflucht werden, der mich ärgern will, weil ich böse bin. Das hier könnte so ein Fall gewesen sein. Der Vorträger war jedenfalls um die dreißig mit Dreitagebart oder sowas. Außerdem nannte er sich „Quartiersmanager“ für den Bereich der Bochumer Innenstadt und hatte irgendwas mit Bochum Marketing am Hut.

Von seinem Thema „Migrantische Ökonomie“ hatte ich im Vorfeld nur das Schlimmste erwartet. Doch ich wurde positiv überrascht. Die Beobachtungen und Analysen von diesem Menschen (?) hatten Hand und Fuß. Es fehlte nur der letzte Schliff, wie ich bei einer Nachfrage zu seiner Strategie bemerkte.

Sobald ich den erwische, muss ich ihn dringend mit nicht-aristotelischer Logik zuschwallern. Vielleicht bekomme ich noch ein paar Grundsätze der Zauberei in dem seinen Schädel gehämmert.

Der zweite Vortrag war mehr Standard. Es ging darum, dass verantwortliche Leute wohl zuletzt an I-Männchen Gutscheine für Sportvereine verteilt hatten. Auf meine Anmerkung, dass mich selbst sowas eher in späteren Klassen interessiert hätte, kam eher ein Schulterzucken zurück.

Das Projekt sei jetzt eben so gewesen, und für spätere Projekte in der Richtung seien Politiker unklaren Hintergrundes verantwortlich.

Offen bleibt für mich aber bis heute die Frage, warum dieser Vortrag im Integrationausschuss gehalten worden ist. Es war von allen winzigkleinen Schülern die Rede, und nicht ausschließlich von solchen, deren Eltern aus dem Vatikan vor Krieg und Hungersnot geflohen waren.

Im dritten Vortrag schließlich ging es speziell um Ukrainer. Diese treten in Bochum zur Zeit wohl vermehrt auf, weil sie andernorts von ehemaligen KGB-Agenten mit Atombomben, Arkebusen und Bardichen gejagt werden. Daraus haben sie dann vielfach den Schluss gezogen, dass sie lieber in Bochum wären.

Der Vortrag an sich war mehr eine Darlegung statistischer Details. Ich habe durch ihn kein einziges Wort Ukrainisch gelernt.

Am Ende habe ich nachgefragt, ob demnächst eigentlich neben Ukrainern auch mit Russen zu rechnen wäre. Selbige wohnen ja zufällig auch da hinten irgendwo auf der Karte. Außerdem desertieren sie ständig scharenweise und müssen dann irgendwo hin, wo es Currywurst gibt.

Ich habe es so in Erinnerung, dass mir auf Knien für diese Frage gedankt wurde. (Oder verflucht mich da schon wieder jemand?) Es wäre aber wohl so, dass sich die Zahl der Russen bisher in Grenzen hält, aber die hochwohlgestellten Herrschaften in Berlin (eventuell Erzherzöge) das Problem auch bereits ausgemacht hätten. Da wird sich dann auch drauf eingestellt.

Und die Moral von der Geschichte: Anwesenden Löcher in den Bauch zu fragen, kann auch weiter helfen. Warum nur tun das so wenige Leute?

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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