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Parallelentwicklungen

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Die folgenden Ereignisse sind sehr wichtige Dinge, die tagesaktuell anderswo (s.u.) stattfinden. Es handelt sich keinesfalls um den erstbesten Quatsch, den ich mir kurzfristig aus den Fingern gesogen habe, weil mir sonst anhand der Realitäten nichts Besseres einfällt.

Denn auch außerhalb Bochums läuft die Welt weiter. Man mag es fast nicht glauben, wenn man so aus den Wolkenbildern liest, aber letztere sind sowieso arg nebulös.

Wie allen Kristallkugeln zu entnehmen war, ist letzte Woche der Thronfolger des alpenländischen Zwergenkönigreichs vom Rosengarten, Erzherzog Reinlich von Hammerzange, in Karlsbad meuchlerisch ermordet worden. Die Weltenlage eskaliert deshalb.

Der Mörder war ein Elf namens Lügian Schimmelmoser. In einer sehr verwirrten Art bezeichnete dieser sich als Freiheitskämpfer für die Sache der Eichenborke. Die Mordwaffe war ein Flitzebogen vom Modell „Tötefix Primus“, durch den er rasch überführt werden konnte. Der Verdacht bezüglich seiner Hinterfrauen fiel deshalb natürlich sofort auf das Elfenkönigreich Rumpelbach.

Königin Tusnelda V. von Rumpelbach sagte zu den impliziten Vorwürfen wörtlich: „Das waren wir nicht! Das hat der alles ganz alleine gemacht. Dass die Zauberpfeile dieses frechen Elfen aus der K&K-Hofmanufaktur hier nebenan stammten, war reiner Zufall.“

Ihr enger Verbündeter Graf Glatze von Norddorf ergänzte: „Ich kann mich auch an überhaupt nichts erinnern!“ Auf weiteres Insistieren von Journalisten führte er dies aus mit den Worten: „Ich weiß nichts mehr von irgendwelchen Geldströmen. Ein Herr Schimmelmoser, der seine Dukaten auf Bänken herumliegen lässt, ist mir höchstens ganz entfernt vor vielen Jahren über den Weg gelaufen. Da trifft man solche Leute eben bei einem Gelage hier oder einer Elbtunneleröffnung da.“

Elfenkaiser Vladi Mirowitsch XXVI. wurde erst gestern (am 3. Tag vor dem Inaugurationsjubiläum des Hochmagiers Zazabald) in seinem Urlaub in Bad Ems angetroffen. Unbestätigten Gerüchten zufolge wollte er sich demnächst noch mit einem zwielichtigen Kumpel in Zürich treffen. Bis dahin lässt er verkünden: „Uns soll niemand krumm kommen wegen sowas! Schließlich haben wir noch jede Menge Superwaffen, die wir in alten Hügelgräbern gefunden haben. Uns geht die Munition nicht so schnell aus. Und jetzt bewundert meinen nackten Oberkörper!“

Auf der Gegenseite tritt täglich Zwergengeneral Klaus Kümmerstilzchen in öffentlichen Gesprächsrunden auf. Dabei wird er nicht müde zu betonen, dass wichtige Maßnahmen wegen der allerneuesten Prophezeiungen ganz dringend notwendig seien. Zitat: „Laut der berühmten Gnomenhochschule Hahawaad, wo ich früher mal einen Abschluss in Kleinkrämerei gemacht habe, sollten wir jetzt allen Einwohnern von Brest-Litowsk unbedingt die Grundrechte entziehen.“

Zwergenkönigin Hanfgunde von Holzschuhmatsch zu Holland lässt sich dagegen entschuldigen. Die Lieferungen von schweren Waffen wie den hochmodernen Killertulpen sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Postboten von Groningen nicht vermittelbar.

Besonders deutlich wieder wird der zwergische Hochpriester Unbold Trockengewäsch: „Dies wird nachher noch ein Krieg von Gut gegen Böse, wobei wir die Guten sind! Lasst uns ganz schnell über unterirdische Geheimgänge in die Elfenreiche einmarschieren! Alberich vult!“

Die Redakteure der verschiedenen Flugschriften hätten gerne weitere Meinungen eingeholt. Aber sämtliche Gesandtschaften zu den Drachen gingen verloren. In der Folge unterließ man deshalb auch das Nachfragen bei den Blütenfeen.

So müssen wir uns denn auch in Bochum wahrscheinlich auf eine lange militärische Spezialoperation zwischen Zwergen und Elfen einstellen. Voraussichtlich wird in dem Zusammenhang das Klopapier knapp werden. Dass eine der beiden Seiten tatsächlich gewinnen könnte, ist eher ausgeschlossen. Das haben mir mehrere Dämonen versichert.

Doch meine Leser dürfen sich beruhigen. Bei derartigen Auseinandersetzungen gibt es in aller Regel einen lachenden Dritten. Jener plane ich selbst zu sein. Aus strategischen Gründen habe ich mir dazu schonmal ein besonders fieses Lachen angewöhnt. Muhahaha!

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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