Auf vielfachen Wunsch hin habe ich mich entschlossen, nun auch einmal den Hergang der Entstehung finsterer Machenschaften von mir im überflüssigen Detail zu erläutern. Dabei ist es natürlich wichtig, Leute so zu übervorteilen, dass sie meinen, sie selbst wären die Übervorteiler.
Bekanntlich bin ich politisch im Bunde mit jenem Mann, den die Bochumer Internet-Gemeinde bereits seit Jahren als präsenteste politische Gestalt daselbst fürchtet. Die Einen nervt er, Andere rufen ständig in arglistiger Weise nach ihm, Dritte wähnen in ihm einen Gruppen-Obersten, wo er gar keinen Plan hat, wieso eigentlich. Er wiederum freut sich, mit seinen Vorstellungen und Ansätzen präsent zu sein. Auf diese Weise kann er in den Köpfen der Leute fixe Ideen fixieren, wobei er aber nicht annähernd so gewieft vorgeht wie ich.
Beispielsweise hatten wir neulich eine Fraktionssitzung, bei der ein Teil grob wie folgt ablief:
Geschäftsführer so: „Ej! Hier ist BEB und so, Betriebsausschuss für Eigenbetriebe.“
Ein Typ so: „Ej kumma! Da werden voll Fenster renoviert!“
Ich so: „Ej Scheisendreck Fenster! Da werden überdies Dächer renoviert! Mach mal voll Sträucher drauf und so!“
Präsente politische Gestalt so: „Ej voll geil! Jetzt machen wir hier Grünzeug und Solarzellen voll auf Dächer drauf und so!“
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Was ist hier geschehen?
Zunächst einmal könnte man sich vor Augen halten, dass ich eine Idee in seinen Kopf setzte, auf dass er sie hernach in andere Köpfe setzen könne.
Natürlich gibt es dabei gemeinsame Ziele, und an selbigen kann und sollte man anknüpfen. Im vorliegenden Fall wäre das eine allgemeine Verbesserung des Raumklimas in solcherart begrünpflanzten Bauwerken, damit man bei Gelegenheit üblere Pläne ersinnen kann als weniger gewiefte Kontrahenten in Nachbargemeinden.
Gleichzeitig bieten sich hier aber auch immer Gelegenheiten, jemandem Details im eigenen Sinne unterzujubeln. Beim konkreten Beispiel hatte ich das zwar vergessen. Aber ich hätte etwa sehr leicht darauf hinweisen können, welch ausgezeichnete Co2-Bilanz Giftefeu hat.
Außerdem versteckt man eine Hinterlist am Effektisten zwischen zwei unschuldigen Banalitäten.
Auf solche Weise ergeben sich sekundäre Pläne.
Man kann monatelang etwas über das Aussäen von Butterblumensamen verhandeln – und dann im Entscheidenden Moment erklärt man den Ausbau einer Kriegsraumflotte! Das fällt dann niemandem auf, weil alle damit beschäftigt sind, die Farbe von Wiesenblumen gegen jene von umstehenden Verkehrsschildern gegenzurechnen.
Und zackdischwupp hat man eine Kriegsraumflotte, für die man nur noch eine Besatzung braucht. Dafür kann man aber ungelernte Arbeitskräfte wie Orks in roten Hemden für nehmen. Der umgekehrte Fall wäre problematischer: Man stelle sich nur vor, jemand würde eine gewaltige Klonarmee heranzüchten, die dann ohne Ausrüstung dastünde!? Wo sollten deren Schiffe denn dann herkommen? Von amazon?
Von daher muss man immer kleine Pläne nebenbei verfolgen. Grundsätzlich sollten sie alle in die richtige Richtung gehen. Aber der große Wurf ist das eigentliche Ziel.
Bleibt böse!
Euer Tobias, der sehr finstere