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Fußball-Voudou

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Aktuell wird es ernst für den VfL. Noch ist er nicht auf einem Abstiegsplatz, aber Gemeinheiten von übelwollenden Konkurrenten drohen.

Vor diesem Hintergrund ist es hilfreich, weitere Optionen an der Hand zu haben. Wer sich schon Dokus über Eigenartigkeiten des afrikanischen Fußball angeschaut hat, weiß, was nun kommt. Da unten manipulieren nämlich Fans und mitunter auch Spieler das Geschehen auf dem Platz mit für sie hilfreicher Magie. Selbige wird gemeinhin in den Bereich des Voudou eingeordnet. Da die Leute das relativ enthusiastisch tun, muss es wohl funktionieren.

Folglich liegt der Gedanke nahe, dass man sowas hierzulande eigentlich auch ganz gut machen könnte. Und wer wäre für Informationen dazu mehr prädesteniert als meine Wenigkeit?

Beginnen wir also mit einer Analyse, wo genau man dem VfL Bochum zauberisch unter die Fittiche greifen könnte:

Einber Manipulation des Platzes stehe ich kritisch gegenüber. Spätestens nach dem Seitenwechsel läuft das sonst schnell anders als gepant.

Ansonsten wären da die Fans. Man könnte ihnen statt der üblichen Schlachtengesänge ein paar schöne Inkantationen oder sonstige Beschwörungen von höheren Wesen beibringen. Ich behalte die Option im Auge, sehe aber vorläufig noch unzureichende Umsetzungsmöglichkeiten. Wenn sie zum Beispiel bei einer La-Ola-Welle heilige Reliquien schwenken, woher bekomme ich dann den Segen des Papstes? Den kann doch nicht jedesmal einzeln anfragen.

Ebenso könnte man natürlich von Spielern eines Gegners so kleine Puppen anfertigen, und dann während des Spiels mit Nadeln in sie pieksen. Das ist allerdings ziemlich zeitintensiv in der Vorbereitung. Und falls man dann den falschen Spieler auswählt, bringt das maximal die Hälfte.

Wetterzauberei ist ebenfalls nur hilfreich, falls eine von zwei Mannschaften aus einer völlig anderen Klimazone kommt. (Na, fällt jemandem vielleicht ein, dass Island früher mal eine sehr merkwürdige Erfolgssträhne hatte?)

Das sinnvollste dürfte es also sein, Kräftigungszauber für die eigenen Spieler zu wirken. Hier kann die Alchimie helfen! Man könnte zum Beispiel der Mannschaft vor einem Spiel eine Runde Currywurst-Pommes-Majo ausgeben. In diese wären dann Spezialzutaten zu mischen: Laich von vierjährigen Kröten, bei Mondschein geangelt, erhöht etwa erheblich die Treffsicherheit eines Fußballspielers beim Torschuss! Außerdem harmoniert er geschmacklich ganz gut mit der Majo.

Die meiste Ausdauer bringen die noch blutenden Herzen von frisch geschlachteten Yaks. (Tipp an alle Metzger unter den VfL-Fans!) Ob man die aus praktischen Gründen auch im Zwischenschritt zu Bratwurst verarbeiten kann, entzieht sich aber leider bisher meiner Kenntnis.

Für Sprint-Fähigkeiten gibt es außerdem den alten Indianertrick: Adlerfedern ins Haar! Davon geht man ab wie Schmitts Katze. – Warum ist das den bisherigen Trainern des VfL noch nicht eingefallen?

A propos Viecher: Auf dem zehnten Planeten von Spica schwört man darauf, Fänger bei Ballsportarten mit frischen Zehenwarzen von Sumpfgarplers zu übergießen. Falls jemand an spicanische Sumpfgarpler kommt, könnte das auch für hiesige Torhüter hilfreich sein.

Ich rate jedenfalls dringend dazu, etwas von diesen Vorschlägen umzusetzen! Nicht, dass sonst nachher noch etwas davon abhängt.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

P.S.: Natürlich ist das hier eine politische Kolumne! Ich verbitte mir solche Nachfragen aus dem Äther! Als ob Fußball im Ruhrgebiet nicht zur Politik gehören würde…

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