· Städtische Gesellschaft für die Bochumer Bäder geplant.
· Beschluss zur Gründung noch nicht getroffen, aber Stadt schreibt schon Geschäftsführer auf.
· Schlüssiges Konzept für die Zukunft der Bochum Bäder fehlt weiterhin.
Die Diskussion zu den Bochumer Bäder zieht sich ja nun schon seit Längerem durch die politische Landschaft. Fakt ist, dass die hiesigen Bäder einen Sanierungsstau in erdrückender Millionenhöhe vor sich herschieben. Bislang wurden viele Nebelkerzen geworfen. So hat sich der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel mitten im Wahlkampf zu seiner Wiederwahl als Retter des Hallenfreibad Höntrops feiern lassen. Und das obwohl seine eigene SPD-Ratsfraktion noch vorher für ein Haushaltssicherungskonzept stimmte, das die Schließung des Bades nötig macht. Nun folgt ein weiteres unrühmliches Kapitel.
Nun sollte das Vorhaben, die Bochumer Bäder in einer neu zu gründenden städtischen Gesellschaft zu bündeln, im Sportausschuss am Freitag, den 09.06.2017, fachlich diskutiert werden. Die Beschlussvorlage wurde aber geschoben. Nun folgt aber ein dicker Hammer: Die Verwaltung hat bereits am gleichen Freitagabend eine Ausschreibung zur Suche eines Gründungsgeschäftsführer dieser neuen Gesellschaft verschickt und verbreitet dies heute auch über Twitter. Das alles ohne eine Empfehlung des Sportausschusses und ohne das maßgebliche und vorgesehene Votum des Rates, das erst im Juli auf der Tagesordnung steht.
Das muss man sich mal vorstellen: Es ist noch nicht beschlossen, dass eine städtische Gesellschaft gegründet wird, da soll schon ein gut dotierter Geschäftsführerposten vergeben werden. Da drängt sich der Gedanke auf, dass im Hinterzimmer der SPD schon alle Strippen gezogen wurden, ohne einen Beschluss des Rates als die Vertretung der Bochumer Bürgerinnen und Bürger abzuwarten und zu respektieren. Das ist ein Handeln nach Gutsherrenart, ein professionelles Vorgehen in einer Metropolenstadt sieht anders aus.
Seit Jahren fordert die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ ein fachlich gut durchdachtes Konzept, das die Bäderlandschaft zukunftsfest macht. Das schließt auch mit ein, sich ernsthaft Gedanken um ein zentrales Spaß-, Sport- und Erlebnisbad zu machen. Jetzt stehen aber wohl wieder Posten und Geklüngel im Vordergrund. Es ist zu befürchten, dass ein von der Koalition ausgewählter und genehmer Kandidat schon Gewehr bei Fuß für den neuen Geschäftsführerposten steht. Unter diesen Vorzeichen kündigt die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ an, der Beschlussvorlage zur Gründung der Bädergesellschaft nicht zustimmen können.