Es macht den Eindruck als hätte Obelix seine Hinkelsteine hier zwischengelagert. Diese Maßnahme verhindert das illegale Befahren und Beparken nicht. Versenkbare Poller an den Zufahrten wären eine langfristige Lösung. Die Wattenscheider Innenstadt braucht endlich ein Gesamtkonzept für mehr Attraktivität. Mit den Steinquadern wird wieder einmal nur an den Symptomen herumgedoktert.
In Wattenscheid reiben sich Groß und Klein ungläubig die Augen. Quasi über Nacht wurden wuchtige graue Steinquader in der Innenstadt verteilt. Es sieht aus, als habe die Bezirksvertretung massig Restbestände von Hinkelsteinen bei Obelix erstanden. Parken in der Wattenscheider Fußgängerzone ist zu einem Kavaliersdelikt geworden. Und weil die Verwaltung es nicht schafft, dem Herr zu werden, sollen es nun die Steine richten.
Während sich Burkart Jentsch als SPD-Ratsherr aus Wattenscheid überschwänglich bei seinen Genossen in der Bezirksvertretung für die Steinquader bedankt, erntet er dafür von vielen Wattenscheiderinnen und Wattenscheidern in den sozialen Medien nur Spott und Häme. Es kursieren nämlich einige Fotos, die trotz der Steine noch massives Falschparken dokumentieren. Die PKW-Fahrer stellen ihre Fahrzeuge einfach neben den Klötzen ab.
Die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ plädieren für eine Zufahrtsbeschränkung der Fußgängerzone durch elektronisch versenkbare Pöller. Das kostet zwar mehr, verhindert aber endgültig das illegale Befahren und Beparken. Auch wenn die Steinquader vielleicht billig zu kaufen waren – dadurch, dass sie nichts bringen, werden sie automatisch zur teuersten Maßnahme.
Wenn man nur an Symptomen herumdoktert, dann kommen diese hässlichen Steine dabei raus. Das Grundproblem, die insgesamt zu wenig attraktive Innenstadt, wird von allen in der Bezirksvertretung sitzenden Parteien und Wählervereinigungen ignoriert und mit Sonntagsreden überdeckt.
Moderne Stadtpolitik sollte das umsetzen, was in anderen Kommunen erfolgreich funktioniert. Davon ist man bei der Bezirksvertretung noch weit entfernt. Dort pflegen einige noch den Phantomschmerz der kommunalen Neugliederung von 1975, statt sich mit der Zukunft zu beschäftigen.