Vor einiger Zeit gab es einen Historiker, der behauptete, 300 Jahre im Mittelalter seien infolge einer großen Verschwörung erfunden worden. Es sollte ganz grob um das Frühmittelalter gehen, und in Wirklichkeit würde das Hochmittelalter einigermaßen direkt auf die Antike folgen. Der Grundansatz dazu stellte sich später als komplizierter Rechenfehler heraus.Nun weist uns die BOGESTRA dieser Tage auf eine ähnliche Zeitverschiebung hin. Möglichkeiten zu einem Rechenfehler gibt es dabei aber nicht! Sie feiert einfach nur ihren 125sten Geburtstag, und erwähnt ein Bestehen seit 1885. Das wären jedoch nach aktuellem Kalender bereits 135 Jahre des Bestehens.
Hieraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: Entweder, die BOGESTRA hat in ihrem offiziellen Zeitablauf 10 Jahre zu wenig, oder die restliche Welt hat 10 Jahre zu viel. Würde aber die BOGESTRA dieser Tage auf ihren 135sten Geburtstag verzichten, oder hätte sie auf ihren 125sten vor 10 Jahren verzichtet? Dafür gäbe es kaum eine psychologische Motivation.
Folglich ist es relativ klar, dass unsere Geschichte um 10 Jahre kürzer sein muss, als es sonst gelehrt wird! Irgendwo zwischen 1885 und 2020 stehen in den Büchern zu viele Sachen drin. Wenn dieser Zeitraum tatsächlich nur 125 Jahre umfasst, so ist er künstlich aufgebauscht, und Ereignisse darin sind nachträglich ergänzt und erweitert worden.Doch wo sollte dies geschehen sein? Eines ist dabei klar: Der Beginn des Zeitraumes scheidet aus, denn zwischen 1867 und 1912 fand der 42ste sibirische Feenkrieg statt. Es ist aber allgemein bekannt und jurisitisch abgesichert, dass Feen jegliche Zeitparadoxa in ihrer Umgebung lückenlos in die Wirklichkeit einzupassen verpflichtet sind. Einer derart groben Abweichung wie der obigen hätte sich keine der beteiligten Mächte damals schuldig gemacht.
Ebenso hätte wohl niemand die beiden Weltkriege weiter aufbauschen müssen. Man könnte kurz überlegen, ob jemand 10 Jahre zwischen den beiden eingeschoben hat, und es in Wahrheit derselbe Krieg war. Allerdings hat in dieser Zeit Adolf Hitler „Mein Kampf“geschrieben. Ich halte es für schlechterdings unmöglich, ein derartig voluminöses, langatmiges Gefasel in weniger Zeit als der angegebenen zu verfassen. Im Gegenteil wäre es glaubwürdig gewesen, hätte man behauptet, das Machwerk hätte noch einiges mehr an Zeitdehnung gekostet. Demnach müssen die überzähligen Jahre in der Bundesrepublik zu suchen sein.
Dabei scheinen die 1950er zunächst ein guter Kandidat zu sein. Nur wurde damals in den USA die hierzulande unbekannte Fernsehserie „Rod Brown of the Rocket Rangers“gedreht. Durch diese Produktion hatte sich eine Blasenbildung imRaum-Zeit-Kontinuum ergeben. Ihr weiteres zeitliches Umfeld ist folglich nicht weiter manipulierbar.
Kurz darauf war die Kuba-Krise. Diese wirkt zwar unecht, dauerte aber keine 10 Jahre. Danach kamen die Bee Gees und Modern Talking. Mal ehrlich: So etwas kann sich doch niemand ausdenken.
Erst, wenn man auf die Zeit danach schaut, entdeckt man die aufgeblähte Zeit: Es handelt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um die Regierungszeit von Helmut Kohl! Offiziell dauerte jene von 1982 bis 1998. Doch wer kannsich erinnern, ihn so lange gewählt zu haben?
Sicherlich liegt der Mauerfall in Helmut Kohls Perioden als Bundeskanzler. Jener jedoch lässt sich auch mit allen Begleitumständen problemlos in nur 6 statt 16 Jahren unterbringen. Wem wäre es schließlich nicht schon aufgefallen, dass Helmut Kohls Amtszeit viel zu lang war für die Wirklichkeit? So aber verdanken wir es letztlich den weisen Fahrplanerfindern und theoretischen Chronomanten der BOGESTRA, uns auf diese Fehlansätze im Zeitablauf hingewiesen gehabt zu werden haben worden.
Falls irgendjemand während des Lesens dieser Kolumne übrigens mit den Zeitebenen durcheinander gekommen sein sollte, tut es mir Leid. Temporalmechanik ist nun einmal etwas für Profis. Bleibt böse!
Euer Tobias, der sehr finstere