Meine sehr geschätzten Damen, Herren und Steine!
Ich möchte mich hiermit bei allen Mitwirkenden bedanken für die Erfolge der zurückliegenden Wochen und Monate. Mein Weg zur totalen Macht ist zwar noch nicht fertig beschritten, aber doch ein gutes Stück weit geebnet. Insofern gilt nun mein erster Dank den machtgeilen Politikern, geldgeilen Kapitalisten, Scientology, Reptiloiden und Raelianern.
Bill Gates danke ich für das rasche Verteilen von Chips in Impfstoffen, die Leute nach Belieben zu meinen willenlosen Marionetten machen. Dem Marquis von Saint Germain danke ich für die geflügelten Troglodyten in Bunker 92. Der Baba Yaga danke ich für das tolle Rezept für Bärentatzensuppe mit Radieschen. Da wäre ich von alleine nicht drauf gekommen!
Allgemeinere Gratulationen für die hilfreichen Entwicklungen in der Welt gelten den Gargoyles, den Weltraumriesen, den pandimensionalen Polypen, den Kobolden, den Genii, aktuell den Gnomen, und, wie immer, den Sukkubusen.
(Ausgesprochen auf den Zünder gehen mir mal wieder nur die Vampire. Die nerven richtig. Das setzt noch was, wenn das so weiter geht!)
Doch wir wollen uns nun nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern das Eisen weiterhin schmieden, solange es heiß ist. Das bedeutet, wir müssen alle gemeinsam daran arbeiten, die Welt in einen magischeren Ort zu verwandeln, damit meine Macht gestärkt wird.
Die Sylphen fordere ich zu diesem Behufe auf, an passenden Orten ordentlich herumzubrausen. Insbesondere sollen sie Leuten, die ich nicht mag, ständig den Regenschirm wegwehen. Vorsichtiger sein sollen sie hingegen bei der Ausbremsung des Zugverkehrs, wo mich Ausfälle weitgehend stören.
Die Blütenfeen fordere ich auf, in den nächsten Wochen verstärkt Blumen wachsen zu lassen, die Heuschnupfen verursachen. Außerdem sollen sie sich bei mir melden, da ich beabsichtige, hieraus ein Mittel der Unterdrückung zu machen. Ich bin mir allerdings im Unklaren darüber, wie gut man den Effekt steuern kann.
Die Gespenster sollen Albträume verursachen bei jenen, die folgenden Satz nicht verstehen: „Der Sinologe sägt am Ast der Sache von Assur mit Hast.“ – Liebe Gespenster, denkt daran, dass ich exorzieren kann. *zwinkersmiley*
Die Skelette in den Ritterrüstungen sollen sich weiter bereithalten für ihren großen Tag. Im Sich-bereithalten sind die ja ziemlich gut. Irgendwann kommt mein Einsatzbefehl schon noch.
Wer mir gerade nicht einfällt und etwas zu sagen hat, soll sich im Sekretariat melden!
Liebe Untertanen, die ich bisher sonst nicht angesprochen habe!
Durch die Verbreitung magischen Denkens in der Welt entsteht gerade einiges an Kollateralschäden.
Weiten Teilen der Bevölkerung ist aber nicht klar, dass systematische Zauberei durchaus eine Wissenschaft ist, im Gegensatz zu intuitivem Handeln aus magischem Denken heraus. Insofern ist es Teil der Zauberei, sein eigenes Raster zu entwickeln für die Betrachtung der Dinge, wobei man sich aber immer am vorliegenden Stand der Fakten orientieren muss (welcher zwische zei Leuten eben auch abweichen kann!) Dabei ist es meist nebensächlich, ob man einen ärgerlichen Leut als Vampir oder als Banker identifiziert. Es kommt auf die Arbeitsstruktur an, mit der man mit den Dingen umgeht. So schwer mir der Satz auch fallen mag: Nicht jeder Vampir muss sofort gepfählt werden.
Gleichzeitig behaupten alle möglichen Seiten, sie hätten Recht, und die jeweils anderen hätten Unrecht. In der passend verschobenen Realität haben aber alle Seiten richtige wie falsche Punkte, und das auch noch abgestuft. Prinzipiell immer nur ausschließlich Recht habe einzig und allein ich.
Nimmt man diese Betrachtungen zusammen, so wird schnell klar, dass es nicht nur eine Art von Magifizierung der Welt gibt. Zauberei ist die Anwendung von Wissen, welches ihre Opfer nicht haben. Jene erleben aus ihrer Sicht Magie. Da aber auch Wissen nicht einheitlich ist, rauscht magisches Denken kreuz und quer.
Deswegen braucht es grauenhafte Schreckgestalten wie mich, um die Magie in der Welt nach ihrem Gutdünken zu steuern. Wer will, kann ja anhand der obigen Darlegungen selbst zu zaubern beginnen, und mich irgendwann zum Duell fordern. Mir gehen nämlich gerade die Gegner aus, und es wird langweilig.
Bis dahin werde ich mich um die Verbreitung von Angst und Schrecken in der Bevölkerung kümmern. Dazu werde ich Leute, die mir nicht passen, in dunklen Ecken mit Schatten binden.
Denkt immer daran, wenn ihr an dunklen Ecken vorbeikommt! (Das ist als Drohung gemeint.)
Bleibt böse!
Euer Tobias, der sehr finstere