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Entschuldigung!

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Meine lieben Untertanen: Hier und jetzt ist eine Stelle gekommen, sich zu entschuldigen. Allerdings muss ich erst noch sagen, wieso und weshalb eigentlich.

Es begab sich nämlich folgendermaßen, dass am Donnerstag, dem 27.5.2021, eine Sitzung des Bochumer Stadtrates stattfand. Daselbst hatten wir als Fraktion „Die PARTEI und Stadtgestalter“ einen Antrag gestellt, einen gewissen Herrn Dieckmann seines Posten als Schuldezernent zu entheben. Als solcher hat er nämlich mehrfach durch Missgeschicke geglänzt. Die IT-Ausstattung der Schulen hat nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Verschieden gearteter innnovativer Krimskrams hatte keine Chance, durchzudringen. Die weitere Kommunikation mit Eltern war wohl auch nicht so doll, und zu guter Letzt hatte er die Anweisung gegeben, Formulare wegen Coronahilfen falsch auszufüllen. Das hatten die Leute brav getan, und dann später in die Röhre gesehen.

Es muss nun gesagt werden, dass Herr Dieckmann eine ganze Reihe von Posten hat. Es konnte sich deshalb der Verdacht einschleichen, dass es etwas zu viele hätten sein können.

Allein sah die rot-grüne Koalition im Rathaus das inhaltlich komplett anders. Aus beiden Parteien heraus wurde der Antrag deshalb nicht nur entrüstet zurückgewiesen, sondern es wurde auch von uns verlangt, uns für dieses überaus unhöfliche Ansinnen bei dem armen Mann zu entschuldigen. Das haben wir dort vor Ort leider aber kurzfristig vergessen. Deshalb hole ich es nun hier nach.

Also: Herzliche Entschuldigung wegen den oben genannten Missgeschicken!

Ich sollte übrigens noch anmerken, dass Herr Dieckmann bei der Sitzung höchstpersönlich anwesend war. Die meiste Zeit saß er geknickt in der Ecke. Das hatte allerdings großenteils mehr damit zu tun, dass Nils Brandt ihn wegen einer ausstehenden Antwort zum Hintergrund des Menstruationsantrages angemeckert hatte. Dabei wieder ging es um die Anbringung von Tamponautomaten auf möglicherweise verdreckten Schulklos.

Wir hatten dazu nämlich schon im Dezember nachgefragt, und dann hat uns die CDU den Antrag gemeinerweise vor der Nase weggeschnappt. (Durchgekommen ist er aber trotzdem). Deshalb hatte sich dann Herr Dieckmann bei Nils entschuldigt, weil er die Bearbeitung vor lauter anderen Sachen nicht rechtzeitig hinbekommen hätte.

Jedenfalls führte dann eine Frau von der CDU aus, dass die „von Menstruation Betroffenen“ sich nicht mehr tabuhalber schämen sollten, sich mitsamt ihren Anliegen zu benennen. (kannsedirnichausdenken)

Als kurzer Einschub sei  übrigens noch erwähnt, dass wir uns ebenfalls bei der UWG entschuldigen müssen, auch, wenn die gar nicht gefragt hatte. Die hatten nämlich in einem Anflug von Weisheit tatsächlich die bahnbrechende Idee, unserer geplanten Stellplatzsatzung einen Passus über das Parken (Anleinen) von Alpakas hinzuzufügen. Dieser brilliante Ansatz ist leider untergegangen, weil wir den Antrag wegen ganz anderen Gründen zurückgezogen haben. Leider weiß ich nicht mehr, warum eigentlich. Dabei hatten wir von der PARTEI in Bochum sogar Alpakas auf Wahlplakaten. Also tut uns diese Angelegenheit natürlich entsetzlich Leid.

In der Zukunft werden wir Alpkakas wieder mehr im Auge behalten!

Bevor ich nun aber über die oben indirekt angesprochene Scham von Betroffenen jugendlicher Erektionen im Klassenraum rede, mache ich mal weiter mit dem Entschuldigen.

Wo wir gerade beim Thema sind: Ich entschuldige mich hiermit im voraus für meinen Harem, weil der sexistisch ist. Mein Harem ist aber aus religiösen Gründen leider alternativlos. Als Metaler muss ich mich an den Album-Covern von Manowar orientieren. Sobald ich ihn gegründet habe, werde ich ausgleichshalber allen Frauen darin einzeln Rechte zugestehen, die sie an ausgewählten anderen Orten der Welt nicht haben. (In dem Zusammenhang nehme ich übrigens noch Bewerbungen entgegen, gerne mit aussagekräftigen Fotos!)

Außerdem entschuldige ich mich prophylaktisch für Kollateralschäden, die von mir rekrutierte Orkarmeen verursachen könnten. Gutes Personal ist einfach schwer zu bekommen.

Ich entschuldige mich weiterhin für nächtliche Lärmbelästigung durch Skelette in Ritterrüstungen. (s.o.)

Ich entschuldige mich jedoch nicht dafür, bei Gelegenheit die Köpfe meiner Feinde auf Spieße zu stecken, um sie auf den Zinnen meiner finsteren Burg zu drapieren. So etwas habe ich gar nicht vor. Verwesende Köpfe stinken gräuslich. Aus olfaktorischen Gründen stellt man sie in den Heimatorten der genannten Gegner auf.

Zuletzt entschuldige ich mich allerdings noch, soweit sich jemand im Dunkeln den Zeh übel am Türrahmen anstößt. Leider ist meine Herrschaft über die Dunkelheit noch nicht hinreichend ausgeprägt, um das zu verhindern.

Also: Sorry nochmal und nichts für ungut!

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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