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Langfristiges und Kurzfristiges

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Wie soll ich es sagen: Gerade läuft mal wieder auf der einen Seite alles aus dem Ruder, während sich an anderer Stelle neue Möglichkeiten ergeben. Das hat nur indirekt mit Kommunalpolitik zu tun. Diesen Umstand allerdings bin ich mittlerweile gewohnt.

Irgendwelche Götter, Hohepriester und eingebildete Dämonen pfuschen in großer Zahl ständig in der Welt herum. Scheinbar halten sie Bochum dabei bisher für unwichtig und meinen, in meine Stadt einfach hinein regieren zu können. Ha! Das wird sich ändern.

Mammon treibt sich dabei neben den Hauptstädten eher in Frankfurt herum und scheint gerade noch am fernsten. Na gut, einen Dämonenfürsten zu ignorieren, kann ins Auge gehen. Was ist aber mit dem Rest von der Bande? Der Große Khan ist mit dem Erobern von Afghanistan beschäftigt, und ich denke, an der Stelle wird noch einiges nachkommen. Wenn die Taliban aber wüssten, wem sie da ihre Seelen verschrieben haben, würden sie mehr als dumm aus der Wäsche kucken. Wie auch immer – wenn der zu tun hat, wird der mit geringerer Wahrscheinlichkeit hier sein.

Hier bei uns macht sich offensichtlich gerade Aurelius Platonis breit, auch bekannt als der Herr der Lügen oder die Alte Schlange (jedoch nicht zu verwechseln mit der Midgardschlange, die genau genommen größer ist). Seine Mittel sind zahlreich und blubb. Außerdem hat er sich überall eingeschlichen.

Aus diesem Zustand ergeben sich verschiedene Arten von Folgen. Fangen wie mit den langfristigen und strategischen an!

Dämonenfürsten gehen her und häufen Macht an. Joa, soweit, so üblich. Dabei sorgen sie dafür, dass sie von Torfköpfen (speziell Menschen) öfters mit Göttern verwechselt werden. Tatsächlich kann es in einem konkreten Fall sogar sein, dass wirklich Götter am Werke sind, die einen quer haben. Dämonen und Dämonenfürsten kommen in solchen Fällen aus der gleichen Richtung und sonnen sich etwas im erhabenen Herumgeleuchte.

Also, strategisches Ziel Nummer 1: Götter und Dämonen müssen auseinander gefriemelt werden. Im Beispiel lautet die Frage dann also: Wie unterscheide ich, ob ich es mit einem geldgierigen Dämon (der Einfachheit halber zählen hierunter auch Drachen etc.) zu tun habe oder mit einem Priester des Mammon? – Die Unterscheidung ist eigentlich ganz einfach: Der Dämon arbeitet letztlich für sich selbst, der Priester arbeitet jemand anders (einer Struktur) zu. Die Wirkung für ein Opfer kann die gleiche sein; die strategische Behandlungsmethode muss aber eine andere sein!

Wo also kommt der Schotter (etc.) am Ende an? In der Regel gibt es genug Abweichungen in die jeweils andere Richtung. Aber die Frage muss sein, wo der Löwenanteil hin geht.

Am Ende hat man es bei Dämonen mit Individuen zu tun, die man bekämpfen kann. Bei Göttern und Priestern hingegen muss man den Zusammenhalt der Struktur angreifen, für die sie arbeiten.

Und wegen Aurelius Platonis lautet die Frage für uns in Bochum: Erzählt dir die konkrete alte Hexe vor deiner Nase einen vom Pferd, weil sie dann selber besser dran ist? (Dann übergebe man sie den Bütteln oder mir für Rituale oder so!) Oder glaubt sie den Scheiß tatsächlich? Dann kommt die Lüge aus der Struktur, und die Hexe selbst ist eher unwichtig. Dann muss man Sand in das störende Getriebe streuen. Einfach verschiedene Personen in demselben auf Interessenkonflikte hinweisen, reicht teilweise schon aus.

Damit wären wir beim kurzfristigen, taktischen Teil angelangt. – Wie geht man mit Leuten um, die einem ein Ohr abkauen wollen mit irgendwelchem Quatsch? – Das ist eine Alltagsfrage für jeden, der sich in der Politik herumtreibt.

Solange es um das reine Unterscheiden von Lüge und Wahrheit bei einer neuen Information geht, empfehle ich folgende Vorgehensweise: Einfach so weitermachen wie bisher! Bloß nicht vorschnell handeln! Man muss die Details erst genau überprüfen, und dann kann man sie für bare Münze nehmen. Gerade, wenn man gedrängelt wird, ist das Drängeln selbst ein besonderer Grund, misstrauisch zu werden.

Auf Eventualitäten muss man sich natürlich langfristig vorbereiten, damit man kurzfristig handeln kann. Also lest Grimoires oder sonstige akademische Schriften, hört euch möglichst unterschiedliche Standpunkte an, habt bloß keinen zu homogenen Bekanntenkreis – und lernt Zauber, mit denen man ärgerliche Leute zum Beispiel in Kaninchen verwandeln kann! Dann ferkeln die den ganzen Tag auf der Wiese herum, fressen Gänseblümchen, und sind insgesamt weniger im Weg.

Herumzuschreien, dass ihr die Macht hättet, bringt wenig, solange ihr sie nicht wirklich habt.

Hin und wieder mag es auch vorkommen, dass man an einer Stelle nicht hinreichend vorbereitet war. Dann wird man tatsächlich auch mal übel aus der Bahn geworfen. – Und genau das muss man dabei auch machen: Aus der Bahn gehen, und zwar zügig mit einem Hechtsprung. Man sollte allerdings nicht an die Stelle gehen, an die man vielleicht geschubst wird, sondern an eine, wo es ruhiger ist. Da kann man sich da zurücklehnen und meditieren, bis man eine zündende Idee hat oder sonst was passiert.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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