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Pläne des Wahnsinns

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Ja, letzte Woche hatte ich von Strukturen in der Bochumer Kommunalpolitik erzählt. Nun stellt sich die folgende Frage: Was macht man mit denen?

Natürlich sind sie dafür da, sie hemmungslos zu manipulieren und auszunutzen. Ich persönlich gehe dabei mit gutem Beispiel voran und spiele auf der politischen Klaviatur wie… jetzt fällt mir kein passender Pianist ein. Sagen wir: Casanova. Wer Klavier spielt, hat Glück bei den Frauen (Das hat Johannes Heesters mal so zum Ausdruck gebracht.), und das hatte der Mann ja nun.

Parallel zu meinen privaten Machenschaften wollen wir aber auch Ideen als Fraktion durchsetzen, notfalls unter Androhung des Einsatzes von Skeletten in Ritterrüstungen. (Solches tat ich fürderdem.) Was also sind unsere konkreten Zwischenziele zur Untergrabung der gegnerischen Moral und des Aufbaus von Herrschaftsansprüchen?

Nun, zunächst einmal wird ein Ausufern verschiedener uns genehmer Infrastrukturen geplant. Das soll dazu dienen, Wähler wohlwollend zu stimmen.

Zum einen planen wir dazu einen toll ausgebauten ÖPNV. Dieser umfasst als Zielvorgabe einen 2-Minuten-Takt für Fernzüge nach Luxemburg, eine Schwebebahnlinie nach Kierspe, Anruf-Sammel-Luftschiffe, sowie Nachtrikschas zum Silbersee in Haltern. Die genannten Projekte befinden sich allerdings in einem frühen Planungsstadium und müssen eventuell noch leicht überarbeitet werden. Bis dahin beschäftigen wir uns mit Seilbahnen nach Burgaltendorf und Weltraumaufzügen für eine gleichzeitig zu konstruierende Raumstation der Maischützen.

Ansonsten tüfteln wir (zum zweiten) an Radwegen herum. Dabei sollen die vorhandenen Radwege ausgebaut und verbessert werden. Mehrbedarfen soll nachgekommen werden. Das betrifft auch das Umfeld, wie etwa fehlende Radabstellanlagen auf der Gußstahlstraße. Auch neue Radwege müssen gebaut werden. Notfalls muss man dazu irgendwas platt machen (Industrie oder so).

Da es in Bochum aber trotzdem nicht beliebig viel Platz gibt, wird außerdem von verschiedenen Stellen an Hochtrassen mit Aussicht und Absturzgefahr gedacht. Nur deren Gestaltung als Möbiusbänder muss hintenan gestellt werden, weil der städtische Haushalt die Entwicklung künstlicher Schwerkraft für diesen Zweck nicht hergibt.

Zum dritten soll der motorisierte Verkehr wo möglich umgestellt werden auf Fahrzeuge, die elektronisch oder optronisch angetrieben werden. Im Idealfall verwendet man dazu Biophotonen, die in einem riesigen, infernalischen, radioaktiven Glutofen im Weltall produziert werden. Ansonsten nehmen wir irgendwas Anderes.

Außerdem braucht es natürlich Orte, zu denen man mit den angedachten Verkehrsmitteln hin kommen will. Die Detailvorstellungen zu denen gehen auseinander zwischen Quartiersparkhäusern, Fachwerkneubauten, gigantischen Kanalanlagen zur Umleitung der Ruhr (an denen dann bestimmt Buden und Eisdielen lägen), Feuerwachen oder touristisch wertvollen Kreisverkehren mit Hinweisschildern, dass man sich in Bochum befindet.

Supermärkte haben wir jedenfalls schon genug. Doch auch die vorhandenen historischen Gemäuer sollen erreichbar sein.

Gerade wird diese Kolumne aber leider etwas lang für all unsere Planungen.

Ganz wichtig und zentral ist uns allerdings auch noch Dachbegrünung. Dafür vorgesehen sind einerseits überzüchtete Venus-Fliegenfallen, die notfalls angreifende Aliens abwehren können.

Ansonsten wollen wir aber Lustwandelgärten aufbauen. Geplant sind allerlei Blümchen und Bienchen, zwischen denen nach der Freigabe von Canabis die leichtbekleideten Musen umso freudiger herumspringen werden. Zwischen den Häusern sollen sich weiter oben geschwungene Brücken spannen, die mit allerlei Fisselkram und Stuck verziert sind. Vermutlich müsste man sich hierzu noch mit den Elfen unter unseren Wählern beratschlagen. Ob da oben auch größere Bäume hingehen, ist mir nämlich noch nicht ganz klar.

Auf die beschriebenen Dachterrassen werden dann Leute gelassen, die uns genehm sind.

So, da fehlt jetzt noch so einiges. Ich hoffe nur, es zeichnet sich ein Bild für euch ab, meine Untertanen: Wer sich gut mit uns stellt, bekommt das Zuckerbrot. Zu anderen Aspekten kommen wir später.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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