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Fragen und Antworten

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Wer eine dumme Frage stellt, kriegt eine dumme Antwort.

Scheinbar gilt diese Regel auch in der Lokalpolitik. Allerdings sind hier Antworten wie Fragen sehr unterschiedlich verteilt im Hinblick auf ihre intellektuellen Varianzen. Die einen wie die anderen stehen für Implikationen offen.

In einem Stadtrat in NRW wie in den zugehörigen Ausschüssen gibt es hier zum einen die Möglichkeit, Anträge zu stellen. Über jene schrob ich schon fürderdem in anderem Zusammenhange. Unerwähnt blieben dabei jedoch verschiedene Sorten selbiger.

Es gibt nämlich (1) Anträge, die von der amtierenden Koalition kommen. Dann werden sie angenommen. Es gibt (2) Anträge, die nicht von der Koalition kommen. Dann werden sie abgelehnt. Außerdem gibt es (3) Anträge im Sinne der Koalition, die sie aber selber nicht auf die Reihe bekommen hat. Dann werden sie erst abgelehnt, und dann später von der Koalition nochmal gestellt (ad 1). Also wird von Nicht-Koalitionären häufig versucht, die Koalition davon zu überzeugen, dass ihre Anträge in Kategorie 3 gehören. Dann streicht die Koalition zwar den Ruhm ein, aber sie folgt den finsteren Machenschaften von jemand anders.

Wem dieses Spielchen noch zu einfach ist, der kann auch formelle Anfragen stellen. Selbige werden hoffentlich irgendwann mal Monate später von der Stadtverwaltung beantwortet. Hernach beginnt eine Art Kaffeesatzleserei, ob sich aus den Antworten Rückschlüsse auf die Möglichkeiten eines Antrages ergeben. Das kann man ziemlich kompliziert betreiben.

Die Koalition ist fürderhin in verschiedener Hinsicht mit der Verwaltung zusammen vermatscht. In Orten (wie Bochum), wo sich an der herrschenden Partei über Zeitalter hinweg nicht viel ändert, ist das nochmal extra klumpig. Aber ein Teil des Nössels ist auch schon von Gesetzes wegen so vorgesehen.

Für Leute, welche der dunklen Künste kundig sind, beginnt hier ein lustiger Abschnitt. Man kann nämlich in so eine Anfrage zum Beispiel eine Dämonenbeschwörung hinein formulieren, ohne, dass die Verwaltung etwas davon mitbekommen würde. (Bei Anträgen wird es meist zu offensichtlich, weil selbige zu kurzfristig anklingeln.) Danach hat man böse Geister in die Gehirne der Verwaltungsmitarbeiter beschworen, die dort allerlei Schabernack treiben. Wer hier mit dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ arbeitet, bekommt den Laden schon in den Griff.

In der Folge der Antworten allein wird selbstverfreilich die magifizistische Analyse von besonderer Importanz.

Man kann da etwa schnell beobachten, dass sich die Verwaltung an einer Stelle auf den Fuß (Huf, Klaue, Saugnapf…) getreten fühlt. Umgekehrt kann sie auch gebauchpinselt werden. In beiderlei Richtungen kann man jedenfalls herumnöstern, bis man klar bekommt, was das auslösende Momentum war. Auch das kann man dann in verschiedene Richtungen verwenden. Und wenn man das hat, kann man Spinnenfäden spannen und Drähte und Panzertape, damit es hält. Auf diese Weise macht man sich die Leute zu willenlosen Marionetten. Das ist jedenfalls die übelwollende Theorie.

Ob ich es wohl über so eine Anfrage hinbekomme, dass die Verwaltung nicht nur Cola in den Kühlschrank stellt, sondern auch Dr. Pepper und Waldmeisterbrause? Die brauche ich noch für meine angedachten Orgien.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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