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Planeten

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Also begab es sich neulich im Ausschuss für Kultur und Tourismus, dass daselbst ein Vortrag gehalten wurde von so einer Frau vom Planetarium. Sie selbst aber klärte nicht nur darüber auf, wo im Planetarium die Sterne ausgestellt waren, sondern gar, wo die Planeten demnächst hin kommen.

– Wir kriegen nämlich nächstes Jahr neue Planeten für Bochum! Hurra!

Genau genommen sind es Planeten zum Aufblasen, also Ballons. Kernstück dieser Ungeheuerlichkeit soll ein Marsballon / -globus mit sieben (7) Metern Durchmesser werden. Da wird diese Frau noch lange pusten müssen, bis der voll ist. 

Dieses Ding wird dann irgendwo in die Stadt gepackt. Ich hatte extra noch nachgefragt, was sie denn jetzt mit dem Apparillo genau vor hätten. Aber da läuft wohl noch die Planungsphase. Immerhin haben sie die Pauluskirche und ihr Umfeld ins Visier genommen. Ob das was wird, mögen die Götter (Kali, Hades und Quezalcoatl) wissen. Ich stelle mir das so vor, dass der Mars da mit der lokalen Botanik (bestehend u.a. aus Bäumen um die Kirche herum) kollidiert.

Doch noch etwas Anderes scheinen die Organisatoren dieser Aktion nicht hinreichend bedacht zu haben: Auf Planeten wohnen nämlich Außerirdische. Das gilt auch für (im kosmischen Maßstab) sehr kleine Planeten. Auf dem Mars wiederum laufen bekanntlich kleine grüne Männchen mit Antennen auf dem Kopf durch die Gegend.

Ich habe einmal nachgesehen. Der ursprüngliche Mars hat einen Durchmesser von 6.779 km, was sich für den Maßstab gut umrechnen lässt. Wenn wir für dessen Bewohner ca. 1 Meter Körpergröße annehmen, hätten die Aliens vom Ballon-Mars also eine relative Körpergröße von rund einem (1) Mikrometer.

Das ist ziemlich klein. Aber was ist, wenn sie Todesstrahlen haben, die sie von winzigen fliegenden Untertassen aus abfeuern? Betrachten sie dann Hausstaubmilben als ihre natürlichen Feinde? Das müssten dann immerhin ziemliche Monster sein aus ihrer Sicht, so Godzilla-artig mit aus menschlicher Sicht 100 bis 500 Metern Körpergröße.

Ob in diesem Zusammenhang wohl auch Ausflüge von Bochumer Schulen und wissenschaftliche Forschungen zu den minimalistischen Außerirdischen angedacht sind? Oder handelt sich das Ganze um einen hinterhältigen Plan, weil jemand aus einer antagonistischen Motivation heraus einen Vergrößerungsstrahler entwickelt hat?

In dem Fall wäre natürlich Vorsicht geboten. Ich denke, alle meinen Untertanen sollten sich unbedingt ein paar Dosen Anti-Alien-Spray besorgen, sobald die Planeten aufgestellt werden! Wegen der Größenverhältnisse reichen zunächst auch herkömmliche Insektensprays. Diese sollten unbedingt eingesetzt werden, sobald etwas *bsss* neben dem Ohr macht!

Vielleicht ist es ja nur eine gewöhnliche Mücke. Aber vielleicht ist es auch ein atomgetriebenes Kriegs-Raumschiff, das plant, nur wenige Sekunden später ärgerlich groß zu werden.

So etwas droht zu passieren, wenn man fremde Planeten einfach so in der Bochumer Innenstadt hinein stellt. Da ist man besser vorbereitet.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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