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Wombats und Lokalpolitik

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Ein argloser Leser könnte leicht vermuten, Wombats hätten allenfalls etwas mit australischer Lokalpolitik zu tun, keinesfalls jedoch etwas mit deutscher. Ganz so einfach ist es aber doch nicht.

Zunächst einmal muss man festhalten, dass Wombats Beuteltiere sind. Seit dem weitgehenden Verbot von Plastiktüten im deutschen Einzelhandel führen aber auch Deutsche ständig Beutel mit sich.

Desweiteren halten sich Haarnasenwombats alle Nase lang in Städten auf, fühlen sich aber eigentlich auf dem Lande wohler. Auch dies ist eine typisch deutsche Verhaltensweise.

Außerdem markieren Wombats häufig ihre Reviere, indem sie ihre Handtücher auf Strandliegen ablegen. Das tun sie so früh wie möglich, wenn niemand hinschaut. Und während andere lokale Badegäste sich fragen, wo noch eine freie Liege ist, kommen dann die Wombats, und legen sich auf Handtücher, die zweifelsfrei ihnen gehören. (Nur vereinzelt wurden von australischen Katzen schon argumentiert, dass sie den ganzen Platz auf den Liegen komplett für sich brauchen würden.)

Wir müssen also annehmen, dass die Wombats eine ehemals deutsche Volksgruppe sind, die irgendwann ausgewandert ist. Sie sind damit in einem Zuge mit den Amish, den siebenbürger Sachsen und den Wolgadeutschen zu nennen. Wahrscheinlich handelte es sich um einen weiteren Schachzug im kaiserlichen Kolonialprogramm mit dem einzigen Ziel, die Briten zu ärgern.

Warum aber hat dies Einfluss auf die aktuelle deutsche Lokalpolitik?

Zur Beantwortung dieser Frage muss man wissen, dass der älteste Wombat aller Zeiten eine greise Wombatdame im Zoo von Duisburg war. (Eine Rückwanderin also.) Hiermit wären wir dann bei den Lokalpolitik des Ruhrgebiets angelangt. Schließlich muss eine lokale Stadtverwaltung das Wohlergehen der ihr zugeordneten Einwohner sicherstellen. Das gilt auch für gebürtige Australier.

Aus dem Duisburger Fall lässt sich außerdem schließen, dass es Wombats im Ruhrgebiet außerordentlich gut gefällt. (Das macht ja auch sonst Sinn.) So etwas bringt Verantwortung mit sich. Schließlich handelt es sich offensichtlich um eine Repatriierung deutscher Auswandererfamilien, sobald welche von denen kommen. Für diese sind die Städte zuständig.

Außerdem verstehen sich Wombats bestimmt total toll mit den vielen Kaninchen im Bochumer Stadtpark. Da hätten dann die Besucher noch mehr Flauschwesen zu schauen, falls die da hin ziehen. – Bringen Wombats zu Ostern eigentlich auch bunte Eier in den Park? Ich bin da nicht so mit den Bräuchen vertraut.

Mit den lokalen Sagenwesen müssten sie sich jedenfalls gut verstehen. Mit den Knüppelhunden könnten sie zum Beispiel zusammen im Kreis laufen. Und die Blütenfeen könnten auf ihnen reiten. Natürlich müssten dann viele Detailfragen geklärt werden. Wenn sich die Blütenfeen zum Beispiel mal wieder zu viel vergorenen Nektar hinter die Binde gekippt haben – können die Wombats sie dann auch in dem Zustand noch nach Hause tragen?

Dies führt schließlich zu der eigentlichen Frage: Besitzen Wombats selbst magische Fähigkeiten? Den bisherigen Beobachtungen nach wäre es durchaus möglich, dass sie sich teleportieren oder unsichtbar machen können. Ich fürchte, da bleiben noch viele Nachforschungen anzustellen.

Auf jeden Fall werden in solchen Fragen Experten für magische Belange in der zuständigen Lokalpolitik gebraucht. Das wäre dann ich zum Beispiel.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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