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Dreimal schwarzer Kater!

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Wie der Presse zu entnehmen war, wurde kürzlich der (ganz bestimmt) rechtmäßige Regent von Deutschland, Kaiser Heinrich XIII., bei einem Putsch verhaftet. 3000 zu allem entschlossene Elitegardisten setzen ihn fest und warfen ihn etwas später in ein Verlies. Dabei folgten die Usurpatoren dem Kommando einer gewissen Nancy Faeser. – Ich vermute, dass das ein Künstlername ist. Wahrscheinlich soll der Leser diesen Namen als „Fancy Laser“ interpretieren.

So. Ich halte jedenfalls fest, dass wir in Deutschland bis zum nächsten Putsch erst einmal keine funktionierende Monarchie mehr haben. Es bleibt zu analysieren, was für Heinrich XIII. eigentlich schief gelaufen war.

Zunächst einmal fällt sein Name auf. Herrscher, die Heinrich heißen, legen sich entweder mit dem Papst an wegen der Investitur des Klerus, oder sie enthaupten eine Frau nach der nächsten. Man muss daher fragen, ob Frau Fancy Laser entweder (a) fürchtete, von ihm nach einer möglichen Heirat geköpft zu werden, oder (b) eine geheime Agentin des Vatikans (Schweizer Garde? Magdalenerinnenorden? Ritterorden del Hacha?) ist.

Doch auch ein XIII. ist natürlich generell auffällig. Schließlich ist 13 eine Unglückszahl. Auf Nachhaken berichten mir dazu dienstbare Geister, dass sie im Bereich von Anwesen des hochwohl geborenen Herren schwarze Katzen gesehen hätten. Weiterhin sollen dort im Zuge von Renovierungsarbeiten Leitern so aufgestellt worden sein, dass Leute darunter hindurch gehen konnten. Das Anbringen von magischen Schutzzeichen sowie die Beichte soll Heinrich XIII. hingegen sträflich vernachlässigt haben.

Kurz gesagt: Er hatte wohl echt mystisches Pech, sich von nur 3000 durchtrainierten Elite-Truppisten einfach so überrennen zu lassen. Die Ursache des Verlaufs der Dinge ist also nicht, wie häufig geäußert, dass er selbst keine 6000 Gewichtheber mit Streitäxten unter seinem Kommando hatte. Vielmehr war es das Nichtbeachten einfachster Volksmagie, wegen dessen der Fürst nun im Kerker darbt.

So etwas würde mir an seiner Stelle natürlich nicht passieren. Erstens gab es noch gar keinen einzigen Tobias als deutschen Kaiser, und zweitens arbeite ich sowieso eher an einem verschatteten Zauberreich. Innerhalb desselben hätte ich an meiner Residenz selbstverständlich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Neben den üblichen Drachen im Burggraben dachte ich dabei an intelligentes Efeu mit schlechter Laune an den Mauern, sowie an Sukkubus-Dominas, die Angreifer mit sehr langen Peitschen und Reitgerten verhauen.

Gegen grassierendes Pech hilft außerdem Feenstaub. Deshalb sollte man nie an Rosenbeeten, Holunderhainen und Maiglöckchen auf den Feldern sparen! Diese können nebenbei auch prima von Geruchsbelästigung durch verrottende Leichen direkt daneben ablenken.

Dabei ist die Reihenfolge der Anbringung wichtig! Im konkreten Fall der Umgestaltung Bochums muss ich deshalb darauf auchten, zuerst die blütentragenden Pflanzen unterzubringen. Erst danach kann man zwischen ihnen an unwegsamen Stellen Gruben für seine Opfer ausheben.

Heinrich XIII. hat diese Reihenfolge offensichtlich nicht beachtet. Hätte er etwa zuerst salbungsvolle Reden gehalten, und sich erst danach wegen Finanzdelikten vor Gericht an nichts erinnert, so wäre er bestimmt damit durchgekommen. So muss man als Regent von Deutschland eben sein! Die Welt wird hierzulande von Informationen relativ zum Standpunkt beherrscht, nicht von Dosenravioli.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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