Welche beiden Fremdworte kennt eine Blondine? – „Fiktiv“ und „Manifest“. – Und da Manifeste gerade in Mode sind, verfasse ich nun auch ein fiktives. Jedermann ist herzlich eingeladen, es zu unterzeichnen! (s.u.)
Begründung:
Prominenz, vornehmlich bestehend aus Extremisten höchst unterschiedlicher Couleur, ruft seit kürzlich zu Frieden im Ukrainekrieg auf. Das ist soziologisch besonders spannend, weil dabei nun Extremisten andere Extremisten indirekt unterstützen, indem sie den sonst eher gemäßigten Leuten Extremismus vorwerfen. Eigentlich wäre das ein guter Grund, sich mal wieder eine Packung Karamell-Popcorn zu besorgen, und die Show zu genießen.
Blöderweise ist mir aufgefallen, dass ich selber Extremist bin. Also sollte ich wohl mitmachen. Ich halte fest, dass ich Extremist in Sachen böser Zauberei und Magie bin. Durch diesen Umstand fällt mir nun die Wahl der Seite in dem bestehenden Konflikt sehr leicht. In russischen Medien wird nämlich ausschweifend darüber informiert, dass es sich bei den Ukrainern um Satanisten handeln würde.
Satan wiederum betrachte ich als meinen Untergebenen. (Seine eigene Einstellung dazu spielt keine Rolle.) In der Folge stehe ich also auf der Seite der Ukraine. Dort wird auch offensichtlich meine Unterstützung gebraucht. Zwar sind die Russen scheinbar bereits der Meinung, von dämonischen Wesenheiten angegriffen zu werden, aber das ist noch ausbaufähig.
Was es nun wirklich und eindeutig braucht auf dem Planeten Erde, ist ein Manifest für mehr Magie! Wenn das umgesetzt wird, laufen die Dinge nämlich ganz bestimmt so, wie ich sie haben will.
Also hier dann:
Heute ist der 327783. Tag der Krönung von Lothar von Süpplingenburg. (20.2.2023 a.d.) Neben den zahlreichen von Aggressoren Geopferten und Verstümmelten wurden in der Ukraine auch eine Menge Sachschäden angerichtet. Langsam nimmt das Geschehen überflüssig dystopische Züge an.
Die letztlich von der Baba Jaga angegriffenen Feen brauchen jetzt Kuchen. Aber woher sollen wir die Konditoreien nehmen? Ist Bäckerhandwerk überhaupt durchführbar, wenn laufend Häuser auf Hühnerbeinen die Zuwege behindern? Diese und andere vollkommen abwegige Fragen stellen sich dem Naivling von größerer Entfernung aus. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen sie selbst dem finsteren Zauberer widersinnig.
Das Ziel der mit uns verbündeten fragwürdigen Gestalten ist dabei klar: Neben den zugesagten Knüppelhunden und Bäckahäst-reitenden Zombies wollen sie jetzt auch noch untote Drachen einsetzen. Bisher wird das Entsenden des sich im Tiefschlaf befindenden Kaisers Barbarossa noch ausgeschlossen. Doch wie lange noch? Wie viele Gespenster wurden bereits beschworen? Wie viele Teufel wurden bereits an die Wand gemalt?
Es steht zu befürchten, dass die Baba Jaga demnächst Lebkuchen mit Zuckerguss an ihr Haus klebt. Und wenn dann die Kinder angelaufen kommen, beschwört sie bestimmt den großen Cthulhu! (Vorbehaltlich der Tatsache, dass Volkssagenwesen sonst selten Romankreaturen beschwören.)
Die Feen können zwar unterstützt von Satan (russische Quellen informierten zu ihm) und geheimnisvoll wispernden Zauberern der Baba Jaga gewaltig den verschrumpelten Hintern versohlen. Aber was nützt das schon beim Durchqueren von endlosem Permafrost, wo sonst nichts ist? Selbst der (nur mir bekannte) Aborigine-Schamane Tau-Koa berichtet aus der Traumzeit, dass das damit ebenfalls nichts zu tun hätte. Kein Aspekt dieser Fragestellung interessiert ihn auch nur im geringsten!
Magie einzusetzen bedeutet nicht immer, das Böse zu besiegen. Magie einzusetzen bedeutet hin und wieder auch, Dämonen zu entjungfern. Das müssen wir jetzt tun. Mit dem Ziel, Cthulhu zu besiegen, sollten wir jetzt unbedingt die willige Hälfte der deutschen Bevölkerung in sowas wie Gruselwesen verwandeln! Los, ab dafür!
Wir Zauberwesen und Magieinteressierte Deutschlands können nicht erst auf das Eingreifen von Marduk oder Inti warten. Statt dessen sollten wir uns an Goethes Faust erinnern, wo steht: „Das also war des Pudels Kern! Ein fahrender Scolast? Der Casus macht mich lachen.“
Deshalb fordern wir nun alle Deutschlehrer auf, Frauen namens „Gretchen“ zu sagen, dass sie bei den Göttern ein gutes Wort für mehr Magie auf der Welt einlegen sollen. Danach laufen auf deutscher und europäischer Ebene bestimmt nur noch jene Tentakelmonster herum, die wir selber beschworen haben. Jetzt! Jeder verlorene Tag kostet uns weiteren Verstand. Schon jetzt bauchen wir vielleicht deutlich mehr Magie, als aktuell allgemein verbreitet ist – für gegen Cthulhu!
Dieses Manifest steht im Internet und kann dort unterzeichnet werden. Man folge dazu diesem Link:
Bleibt böse!
Euer Tobias, der sehr finstere