Ähm… allgemeines und weniger satirisches Thema:
Irgendwie wird die Bedeutung strategischen Vorgehens in der Politik reichlich unterschätzt. Wichtig für das Gebabbel und das Schlaubergertum dort sind oft Ideologien an sich, und nicht etwa deren eigentliche Umsetzung… Genau deshalb muss ich jetzt aber vorsichtig sein, damit ich mit diesem Text nicht noch den erstbesten Dösköppen in die Karten spiele.
Wahrscheinlich ist es am besten, wenn ich jetzt nur Beispiele nehme, die entweder direkt nur in meinem Sinne ausgelegt werden können, oder aber so allgemein sind, dass sie letztlich keinen Unterschied machen.
Nehmen wir also mal am Anfang Zwischenrufe von Wichtigtuern. Von denen gibt es leider ein paar auf allen möglichen politischen Ebenen. Ich habe die These, dass sie sachliche Ansätze durch Lautstärke substituieren wollen. Leider klappt das sogar manchmal. – Und genau darüber sind sie zu kriegen – wenn man vorbereitet ist. Glücklicherweise gibt es nämlich eine Tagesordnung, und irgendwann kennt man auch seine Pappenheimer. Will heißen: Man kann sich gedanklich auf sinnfrei in den Raum gebrüllte Allgemeinplätze anhand von Themen und berechenbaren Berufsnervensägen vorbereiten. Vorbereitung ist ein strategisches Element, auch, wenn man es taktisch umsetzen muss.
Tatsache ist in dem Zusammenhang auch, dass Strategie nicht mit ihren Zielen verwechselt werden darf. Mit selbigen ist sie eng verwoben, weil die Art der Ziele die Art der Strategie ein ganz kleines bisschen (Für Holzköpfe: Dies ist ein Euphemismus.) beeinflusst.
Wenn also jemand als Zielvorgabe hat, dass er sich möglichst gut mit dem Fahrraad durch Bochumer bewegen will (was gerade Mode ist), so ist es eine beliebte Strategie, so viele Radwege zu beantragen wie möglich. Die Strategie hierin heißt dann: Antragsschwemme. Das kann teilweise funktionieren, weil es eben gerade Mode ist. An anderen Stellen funktioniert solches Geschwemme nicht wegen Teufeln im Detail.
Ob dem eigenen Ziel mit dieser Antragsschwemme gedient ist, steht aber auf einem anderen Blatt. Da passiert Gegenteiliges, wenn jemand unter dem Antragswust abschaltet und mental einschläft (passiert). Es ist sinnvoller, wenn man durch den Fokus auf einen Radweg von einem anderen, besser realisierbaren, ablenkt, und sich somit nicht selbst ein Bein stellt. Unter Umständen bringt auch etwas ganz anderes als ein Radweg für den konkreten Radelerfolg sogar mehr.
Strategien müssen lokal immer an den Zielgegenstand angepasst werden. Global müssen sie flexibel genug sein, um dieses einerseits verschiedenartig zu emöglichen. Andererseits dürfen sie genau deshalb auch nicht durch Wiederholung zu sehr in eine Richtung einreißen. Sonst wird der nötige Kurswechsel im Einzelfall erschwert bis verhindert. Es bilden sich Klischees, und diese wirken nach innen wie nach außen (auf Dritte).
Ein Stück weit muss man also immer unberechenbar sein. Dazu wieder muss man so viele Elemente des Handelns wie möglich zur Verfügung haben, inhaltlich wie strukturell. Dazu wieder braucht es Vorbereitung, was ein Kernelement von Strategie ist. Dann lässt sie sich aber auch leicht von einem Bereich auf einen anderen übertragen, weil die Querverbindungen von ganz alleine hochploppen.
*Schwupp!* – kommt man dann von Trollkunde auf Brückenkunde auf kaputte Brücken in Hordel. Und die Erfahrungen daraus helfen dann vielleicht später mal.
Strategien können aus vielerlei Bereichen kommen; genau genommen aus zu vielen. Dadurch lassen sie sich zwar gerne mal übertragen, aber eben nicht pauschalisieren.Ich kann sehen, dass Elemente bei einem Fuzzi (Realzahlen bringen, Zutexten, positiv wie negativ Emotionalisieren,…) früher schon gewirkt haben. Das heißt aber nicht, dass diese Technicken generell wirken würden, und bei jemand Anderem schonmal gar nicht.
Strategie ist die allgemeine Vorbereitung auf die speziellen Umstände des Einzelfalles. Im Zweifelsfall sollte man bei passender Gelegenheit probieren, damit man später noch was Anderes und Neues hat. Es gibt auch negativen Erkenntnisgewinn. Mehr als Schiefgehen kann es nicht.
Bleibt böse!
Euer Tobias, der sehr finstere