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Spaß mit Extremisten

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Ich sage jetzt nicht, wo in einem Ausschuss mir eventuell vielleicht Extremisten auf den Sack gegangen sein könnten. Ich meckere auch nicht, dass städtische Geldmittel Geldmittel einseitig allzu radikale Leute fördern könnten. Ich analysiere und traktiere hier ganz allgemein darüber, wie so etwas gegebenenfalls funktioniert.

Das Warum ist schnell abgehandelt. Bestimmte Extremisten werden jeweils gesellschaftlich wie politisch gehyped, weil es gerade hip ist (gleiches Wort). Und im Nachhinein nach dem Zusammenbruch der Zivilisation wundern sich dann Alle, warum es keine Kontrollgremien oder Standards gegeben hatte. Von Ausgewogenheit will ich gar nicht erst anfangen. Wäre es sinnvoller, gar keine Extremisten zu haben, als sich welche von verschiedenen Seiten heranzufüttern? Die Krux ist: Jeder hat seine eigene Art von Extremisten, die er lieber mag als die Bösewichte von irgendeiner anderen Seite. – Insofern bin ich auch selbst Extremist für Dunkelheit, Dämonen und Herumfluchen (etc.). Also muss es wohl doch manchmal Extremismus am Orte geben. Die sind aber real nicht vernünftig verteilt. Es gibt Extremismus für tonangebende Gruppen.

Doch fragen wir uns zunächst: Was ist ein Extremist? Ein Extremist ist jemand, der ganz dolle weit in einer Sache drin ist. Er ist so weit drin, dass er Scheuklappen (bitte merken!) entwickelt für Dinge, die von seiner Lieblingssache abweichen. Zum Radikalen wird er dann, wenn er im Namen seiner Sache anfängt, illegale und manchmal sogar als unschön ansehbare Fisimatenten zu veranastalten.

Die vurschrevenen (Ist das Wort noch aktuell? Ich habe es zuletzt in Kölner Schreinsbüchern des 18. Jahrhunderts gelesen!?) Scheuklappen habe dabei unterschiedliche Ausprägungen. Bei Extremisten verdeckeln sie zunehmend Gegenargumente gegen ihre Sache. Auf solcherlei Weise marschieren sie dann immer einseitiger in dieselbe Richtung. Das ist ist so ein psychologsches Ding. Man will dann weitere Lösungen und Argumente von außerhalb nicht mehr erkennen. Eigentlich funktioniert es ähnlich, wie wenn man unter der Kontrolle eines Dämons oder Teufels steht. Weihwasser oder Pilgerfahrten nach Lourdes helfen aber hier nicht, weshalb es eigentlich noch ärgerlicher ist.

Das ganze Dingen verknistert sich dabei suktzessive. Je mehr Scheuklappen man sammelt, desto längere Schamanengesänge muss man aufführen. (Die funktionieren nämlich komischerweise!) Scheuklappen wiederum häufen sich mengenmäßig, je mehr der heranwachsende Extremist an seine Sache denkt und mit ihr arbeitet. Sie wachsen durch einseitige Theorien, bekräftigende Gespräche in einer sozialen Blase und zu wenig Räucherstäbchen. (Gleich mal eins anzünden.)

Man kann Extremisten aber auch benutzen. Wenn deren Theorien nämlich zu einseitig werden, kann man sie leicht ad absurdum führen. Man muss sie einfach nur auf ein Gebiet anwenden, für das sie nicht entworfen worden sind. Dann kollabieren sie fast automatisch. Da der sie anwendende Extremist mit ihnen einen Absolutheitsanspruch verknüpft, steht er danach ziemlich doof da.

Außerdem kann man Extremisten benutzen wie so Marionetten. Man kann ihnen nämlich klipp und klar auseinandersetzen, dass ihre Theorien genau das von ihnen verlangen, was man als Zauberer will. Nota bene: Aus einer logisch falschen Theorie kann man mit mathematischer Systematik alles schlussfolgern. – Und am Ende lenken sie dann die Inquisition ab oder sowas.

Und wenn man keine Zeit oder Lust hat, Extremisten derartig einzusetzen, kann man immer noch diabolische Spielchen mit ihnen treiben. Man kann ihnen zum Beispiel die Sinnlosigkeit ihres Tuns vor Augen halten. Dann fangen sie an zu heulen und zu bibbern. Und dann kaufen sie sich Unmengen an Süßigkeiten und werden fett, oder rennen sie zu ihrer Katze, aber die Katze erklärt ihnen auf Kätzisch, dass ich doch Recht hatte, und dann haben sie Albträume. Muhahaha!

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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