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Siege und Niederlagen

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Manche Zeitgenossen meinen, einen Sieg erkenne man daran, dass der Gegner sich in den Staub wirft und sich insgesamt sozial selbst erniedrigt. Andere glauben, dass reiche noch nicht; der Gegner müsse besser gleich so richtig tot sein, so dass allenfalls noch ein heulend herumspukendes Gespenst von ihm übrig bleibt, manchmal begleitet von gruselig klappernden Knochen.

Ich aber sage euch: Das ist mir doch egal! Ein Gegner ist dann besiegt, wenn ich es bestimme. Und ich bestimme es u.a. auch dann, wenn der Gegner sich nicht traut, es selber zuzugeben. Mit dieser ominösen Rede spiele ich an auf die vergangene Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus, wo zwei von mir eingebrachte Anträge formal gescheitert waren. Ich werde es nun aber aus strategischen Gesichtspunkten heraus auch nicht zu namenhaft werden lassen.

Kern der Sache ist jedoch, dass über neblige Autobahnen aus unklaren Sachverhalten (paraphrasiert gemeint) auch meine finstere Zauberei dahinbrauste und -speedete. Das scheint bisher niemandem aufgefallen zu sein. Mit Hilfe von Dämonen und Astralströmungen wird sich deren Macht nun jedoch doch noch entfalten.

Beim ersten dieser Anträge ging es um eine Tafel, aufzustellen in der Bochumer Innenstadt daselbst. Ich hatte klugerweise mit einem Dingen aus Blech und Pappmaschee argumentiert, vielleicht auch mit Elektro- und Cybergedöns versehen. In Wirklichkeit plante ich jedoch eine Tafel aus grünem Marmor, übersäht mit geheimnisvollen Petroglyphen. Das wurde abgelehnt, was aber eben nicht bedeutete, dass es gescheitert wäre. Ich habe nämlich den Antrag, weil in Schriftform vorliegend, rekursiv verbrämend formuliert. Sobald nun jemand an ihn denkt, wird er deshalb an Schriften auf einer Tafel denken, was ihre realitätstopologische Zauberkraft sich entfalten lässt. Und dann wollen diese Kleingeister doch eine Tafel, obwohl sie jene zuvor präkortikal abgelehnt hatten. Muhahaha!

Noch übler bin ich bei meiner zweiten Forderung vorgegangen. Dortigerorten anmahnte ich eine zuvor schon überlegte VR-Präsentation beim Bochumer Kunstmuseum. Der Hintergedanke war natürlich auch, die auf so etwas glotzende Bevölkerung in willenlose Zombys unter meinem Kommando zu verwandeln. Hier nun aber schüttete ich inneren Zwiespalt samt Heulen und Zähnenklappern in die Herzen der Erdlinge. Denn indem sie ablehnten, lehnten sie sich selber ab! Sowas gibt Albträume.

In dem Zusammenhang bleibt den Ablehnern nur die Wahl, eine Wallfahrt nach Lourdes zu unternehmen. (Knierutschen nach Kevelar reicht da nicht mehr.) Alternativ könnten sie allenfalls noch einen Job annehmen als Räuber mit Schlapphüten und einschüssigen Pistolen. Solcherart gerüstet könnten sie dann den Lanttag NRW stürmen, um dort meine Glorie zu verkünden. Das würde den Albträumen auch entgegenwirken. Aber das wird nicht passieren, und so schließt sich mein Wügegriff um den Hals der politischen Organe.

Insofern schließe ich mit finsterem Gelächter (Muhahaha!) und der Aufforderung, vor mir zu erschaudern.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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