Die STADTGESTALTER schlagen eine Umzugskostenpauschale für alle Bochumerinnen und Bochumer vor, die in eine kleinere Wohnung ziehen. Die Stadt soll nach dem Vorschlag von Ratsmitglied Dr. Volker Steude bis zu 2.500 EUR der Umzugskosten übernehmen. Damit soll es einen Anreiz geben, Wohnraum für Familien frei zu ziehen.
„Viele große Wohnungen werden von Einzelpersonen oder Paaren bewohnt, während Familien dringend auf der Suche nach ausreichend großen Wohnungen sind. Diesem ‚Miss-Match‘ wollen wir mit einem Anreiz zur Veränderung begegnen“, begründet Dr. Steude den Vorstoß seiner Wählervereinigung.
„‚Dreimal umgezogen ist einmal abgebrannt‘, sagt ein Sprichwort über den Aufwand und Stress beim Wohnungswechsel. Junge Menschen tuen es sich oftmals leichter mit dem Wohnortwechsel, während ältere Menschen diese Belastung nicht bzw. nicht mehr unbedingt auf sich nehmen wollen. Aber gerade ältere Menschen leben in für sie eigentlich zu große und zu aufwendig zu unterhaltende Wohnungen, die wir eigentlich für junge Familien benötigen. Oftmals scheitert der ‚Wohnungstausch‘ an dem Aufwand, der mit einem Umzug einher geht“, schildert Dr. Steude.
„Hinzu kommen auch die gestiegenen Kosten, die Umzugsunternehmen mittlerweile geltend machen und oftmals eine finanziell hohe Belastung darstellen. Es darf nicht sein, dass eine große Wohnung für Familien nicht frei wird, weil sich Menschen einen Umzug, der grundsätzlich für sie in Frage kommt, nicht leisten können“, meinen die STADTGESTALTER.
„Die aktuelle Flaute der Wohnungsbaubranche wird noch länger anhalten. Auf einen zeitnahen Neubau von familiengerechten Wohnungen kann man sich daher nicht verlassen. Neubauwohnungen sind zudem auch teurer als Bestandswohnungen. Für viele Familien ist es daher ein großer Vorteil, wenn größere Wohnungen frei werden“, so Dr. Steude.
„Wir wollen damit erreichen, dass die beanspruchte Quadratmeterzahl pro Kopf etwas sinkt. Seit Jahren wird der Wohnraum pro Person immer größer. Die Fläche unserer Stadt ist aber begrenzt“, sagt Dr. Steude.
„Andere Kommunen haben bereits gute Erfahrungen mit Fördergelder für Umzüge gemacht. In Lörrach gibt es dieses Modell mit aktuell 2.500 EUR Pauschale bereits seit den 1990ern Jahre. Gerade am Anfang konnten hier gute Erfolge erzielt werden. Auch die Stadt Freiburg bietet 2.000 EUR an, allerdings beschränkt auf Umzüge innerhalb der kommunalen Wohnungstauschbörse. Die Stadt Mannheim hat kürzlich ebenfalls eine bei sogar 5.000 EUR gedeckelte Förderung je nach verringerter Zimmerzahl beschlossen, die in 2025 an den Start gehen wird“, so Dr. Steude.
Die Verwaltung wird nun den Vorschlag der STADTGESTALTER, der am 05.09.2024 in den Rat eingebracht wird, prüfen und eine Bewertung vorlegen.