Start FINANZEN Ohne Neukonzeption wird Freizeitgesellschaft ein Fass ohne Boden bleiben.

Ohne Neukonzeption wird Freizeitgesellschaft ein Fass ohne Boden bleiben.

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Die Idee, die Freizeit- und Revierparkgesellschaften der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) zu verschmelzen, ist so alt wie Methusalem. Seit Jahren wird diese Entscheidung vor sich hergeschoben. Jetzt scheint man endlich in die Pötte zu kommen. Die Neuorganisation ist längst überfällig, da alle Gesellschaften mit strukturellen Defiziten zu kämpfen haben.

Der RVR betreibt derzeit fünf Freizeit- und Revierparkgesellschaften. Die Revierpark-Gesellschaften Mattlerbusch, Vonderort, Nienhausen, Gysenberg sowie die Freizeitzentrum Kemnade GmbH sollen nun zur neuen „Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr mbH (FMR mbH)“ zusammengeführt werden. Zu den Vorteilen und Potentialen einer solchen Verschmelzung gehören u. a. die Professionalisierung der Geschäftsführung, die Reduktion der administrativen Kosten, eine höhere Transparenz, Effizienz, Ausnutzung von Synergien sowie bessere Chancen, Fördergelder zu akquirieren.

Bei der organisatorischen Zusammenführung der seit Jahren verlustbringenden Freizeitgesellschaften darf man jedoch nicht stehen bleiben. Sie wird nämlich nicht ausreichen, damit die einzelnen Standorte wieder attraktiv werden. So ist die Besucherzahl in den letzten 10 Jahren bis Ende 2014 im witterungsunabhängigen Bereich um 18,5 % gesunken. Ohne inhaltliche Neuausrichtung wird sich dieser Trend fortsetzen und die Defizite steigen weiter an.

Die neue Freizeitgesellschaft braucht dringend ein detailliertes Konzept zur zukunftsorientierten Neuausrichtung der Angebotspalette der verschmolzenen Freizeitgesellschaften an den jeweiligen Standorten sowie darauf abgestimmte Wirtschaftspläne für die Jahre 2017 ff., die neben den positiven Auswirkungen auf die Besucherzahlen insbesondere auch die dafür notwendigen Investitionen beinhalten sollen. Nachdem die Stadträte der beteiligten Kommunen – in Bochum ist die Ratsentscheidung für den 17.12.2015 vorgesehen – grünes Licht für den Verschmelzungsprozess gegeben haben, muss der RVR die entsprechenden Weichen für eine Neukonzeption stellen.

Die einzelnen Standorte müssen sich nach einer Neuausrichtung voneinander unterscheiden und bedarfsgerechte Schwerpunkte etablieren. Schließlich funktioniert es nicht, wenn es alle paar Kilometer das gleiche Angebot gibt und gleichzeitig alle Revierparks überleben wollen. Dafür reichen die rückläufigen Besucherzahlen einfach nicht aus. Sollte dieses Konzept nicht kommen, werden die Revierparks auch nach der Verschmelzung ein Fass ohne Boden bleiben.

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