Wie die untragbar langen Terminvorlaufzeiten in den Bürgerbüros und der hohe Krankenstand erkennen lassen, gibt es in der Stadtverwaltung massive Probleme, besonders auch hinsichtlich Arbeitsbedingungen und Arbeitsklima. Diese Probleme benennt auch der Personalrat in einer Sonderausgabe seiner Mitarbeiterinformation vom Mai 2016.
Es ist Aufgabe der Verwaltung und insbesondere des neuen Personaldezernenten diese Probleme in möglichst kurzer Zeit in den Griff zu bekommen. Dazu bedarf es eines strategischen Personalentwicklungskonzeptes. Derartige Konzepte beruhen auf einer umfassenden Bedarfsanalyse, um genau zu klären, welche Mitarbeiter mit welcher Qualifikation in welchen Ämtern und Einrichtungen benötigt werden. Aufgrund der seit Jahren bestehenden desolaten Personalpolitik, empfiehlt sich aus unserer Sicht der Einsatz eines externen Dienstleisters.
Personalentwicklungskonzepte haben die Funktion, die Lücken zwischen Personalbestand und Personalbedarf in den einzelnen Ämtern und Einrichtungen über geeignete Maßnahmen zu schließen bzw. eine Differenz erst gar nicht entstehen zu lassen. Damit sich die zukünftige Personalentwicklung somit konsequent am strategischen Bedarf orientiert. Personalentwicklungskonzepte umfassen zudem alle Maßnahmen, die der Auswahl, Qualifizierung, Förderung und Entwicklung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Führungskräfte dienen.
Ein wesentliches Ziel des Konzeptes besteht ebenso darin, den Mitarbeitern mehr eigene Verantwortung zu übertragen. Mit selbstbestimmter Arbeit in eigenen Verantwortungsbereichen sollen die Mitarbeiter motiviert werden. Unnötige Verwaltungsabläufe und Hierarchieebenen sind dringend abzubauen. Ein weiterer Schwerpunkt von Personalentwicklungskonzepten ist die Organisationsentwicklung der Verwaltung, die auf Basis von Konzepten, Strategien und Maßnahmenplänen entsprechend des festgestellten aktuellen und zukünftigen Personalbedarfs erfolgt.
Tragfähige Personalentwicklungskonzepte sind die Grundlage für eine systematische Personalentwicklung sowie für die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen. Außerdem wird dadurch die Stadtverwaltung als Arbeitgeber attraktiver. Die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima werden verbessert, weil Überforderungen der Mitarbeiter vermieden werden. Wir wollen einen unabhängigen und unvoreingenommenen Blick auf die Bedarfe in der Stadtverwaltung. Dafür kann ein externer Sachverstand besser sorgen als Akteure, die selber Teil des Ganzen sind.
Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” beantragt daher, dass ein externer Dienstleister beauftragt wird, der für die Verwaltung ein Personalentwicklungskonzept einschließlich einer genauen Bedarfsanalyse ausarbeitet. Dazu soll die Verwaltung zeitnah eine Ausschreibung erstellen, mit der die Ausrichtung und der Umfang des zu erarbeitenden Konzeptes festgelegt werden.