Auf Anfrage der Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” teilt die Verwaltung mit, dass auf elf Straßen in Bochum aufgrund von starker Schäden die zulässige Höchstgeschwindigkeit reduziert wurde. Statt die Straßen zu sanieren, stellt die Stadt einfach ein Schild daneben und lässt sie weiter verfallen. Gerade auf den Hauptstraßen ist das ein unhaltbarer Zustand. Um die Schäden zu reparieren, sind laut Stadt rund 4,8 Millionen Euro notwendig.
Die Verwaltung ist mit der Erhaltung unserer Straßen überfordert und die Rad- und Autofahrer müssen das ausbaden. In den vergangenen fünf Jahren sind nur zwei Stellen soweit saniert worden, so dass dort die reguläre Höchstgeschwindigkeit wieder freigegeben werden konnte.
Nach der Temporeduzierung folgt bei weiterem Verfall nur noch die Sperrung. Die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ möchte die elf Straßen deswegen in einem Fokusprogramm mit Priorität behandeln. Da müssen auch Fördermittel geprüft werden.
Eine Übersicht der Straßen findet sich in der offiziellen Mitteilung der Verwaltung.
Als FDP und STADTGESTALTER im März ein Straßenerhaltungskonzept im Rat eingefordert haben, lehnten dies SPD, CDU und Grüne vehement mit der Begründung ab, dass es dieses Konzept ja schon gibt. Jetzt räumt die Verwaltung schwarz auf weiß ein, dass ein Straßenerhaltungsmanagement gerade erst aufgebaut wird. Nicht nur die Verwaltung ist mit den Straßen überfordert, auch die Verkehrspolitiker von SPD, CDU und Grüne machen keine gute Figur.
Bei einer ungeplanten Temporeduzierung kommt die grüne Welle aus dem Takt und der Verkehr staut sich unnötig. Ebenso werden Verschleißteile der Autos zusätzlich beansprucht, was Kosten bei den Fahrzeughaltern verursacht. Auch die Sicherheit reduziert sich. Besonders davon betroffen sind Radfahrer. Für sie kann ein Schlagloch leicht zum Sturz mit schlimmen Folgen führen.
Bei der Erneuerung der Fahrbahndecke sollte man auch gleich dort, wo es nötig ist, Radfahrstreifen anlegen und die Bürgersteige mit sanieren. Schließlich gibt sich Bochum selbst den Anspruch, eine fußgänger- und radfahrerfreundliche Stadt zu sein.