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STADTGESTALTER wollen ein sozialverträgliches Konzept für verkaufsoffene Sonntage.

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Die STADTGESTALTER wollen als sozialliberale Wählervereinigung ein Bochum-Konzept für die sonntägliche Öffnung von Verkaufsstellen erreichen: „Anstatt nur über das ‚Ob‘ bei einer Sonntagsöffnung zu diskutieren, sollten wir eher am ‚Wie‘ arbeiten. Die Stadt soll die Sozialpartner an einen Tisch holen und die Bedingungen wie Extrazulagen für Arbeitnehmer*innen für eine Sonntagsöffnung festhalten. 

„Eine pauschale Ablehnung der Sonntagöffnung passt nicht mehr in die Zeit. Der stationäre Einzelhandel wird ohne zusätzliche Öffnungstage am Wochenende, an denen ein Erlebnis in der Innenstadt mit Einkaufsmöglichkeiten kombiniert wird, keine Chancen gegen die Online-Konkurrenz haben“, argumentiert Ökonom Dr. Volker Steude. Steudes Ratskollege Dr. Carsten Bachert weist aber auf die soziale Last hin, die ein Shopping am Sonntag nach sich zieht: „Es kann nicht sein, dass dies alles auf den Schultern der Arbeitnehmer*innen lastet. Die Bedingungen und Einkommen im Einzelhandel sind so und so schon sehr schwierig.“

Um Wirtschaft und Soziales zusammenzubringen schlagen die STADTGESTALTER einen Runden Tisch mit der Stadt und den Sozialpartnern vor: „Die Einzelhändler, die von einer Sonntagsöffnung profitieren, sollen sich dazu verpflichten, mindestens die im Manteltarifvertrag vorgesehene Zuschläge von 120% zu zahlen. Leider ist dieser Manteltarif seit vielen Jahren nicht mehr allgemeinverbindlich. Die neue Ampel-Regierung auf Bundesebene sollte hier umgehend wieder eine Allgemeinverbindlichkeit erklären“, erklärt Dr. Steude. 

Dr. Bachert ergänzt: „Auch sollten alle Einzelhändler eine Abstimmung unter ihrer Belegschaft über die Bereitschaft zur Sonntagsarbeit durchführen. Wenn die Arbeitnehmer*innen dann noch flexibel nutzbare freie Tage als Ausgleich bekommen, hätten wir eine durchaus sozialverträgliche Lösung für Sonntagsöffnungen in Bochum. Gerade von den Sozialdemokraten erwarten wir hier Unterstützung.“ Dr. Bachert stellt auch klar: „Keine Arbeitnehmer*in darf zur Sonntagsarbeit gezwungen werden. Verstöße dagegen müssten von der verantwortlichen Arbeitsschutzverwaltung der Bezirksregierung mit aller Härte geahndet werden.“

„Mit diesem Bochum-Konzept für die Sonntagsöffnung hätten die Arbeitnehmer*innen mehr Geld in der Tasche und einen flexiblen Freizeitausgleich. Damit profitieren dann auch alle von den Sonntagsöffnungen“, zieht Dr. Steude als Fazit für den STADTGESTALTER-Vorschlag.

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