Zwei zentrale Bäder am Westkreuz und in der Innenstadt sollen die Bäderlandschaft von Grund auf erneuern.
Die STADTGESTALTER wollen die Bäderlandschaft grundsätzlich neu ordnen. „Statt über ein ganzheitliches Bäderkonzept zu reden, dominiert die ‚Höntrop-Frage‘ alle Diskussionen“, kritisiert Dr. Volker Steude, Ratsmitglied der STADTGESTALTER. „Das Hauptproblem ist aber, dass wir Millionen an Subventionen für Bäder zahlen, die von den Bürger*innen kaum mehr besucht werden, weil sie zu unattraktiv und für viele schlecht erreichbar sind. Für den gleichen Mitteleinsatz könnten wir zwei zentrale Bäder neu bauen, ein zentrales Erlebnis- und Funktionsbad sowie ein Schulschwimmbad, die zusammen kaum Wünsche offen lassen und wieder mehr Besucher anziehen werden.“ Vorhandene einzelne Standorte könnten als Bürgerbäder erhalten bleiben, meinen die STADTGESTALTER.
„Der Erhalt der Badstandorte ist zur politischen Folklore verkommen. In Wahrheit stimmen die Menschen mit den Füßen ab. An keinem Standort ist eine ausreichende Besucherzahl vorhanden. Seit den 90ern bedient das Bäderangebot nicht mehr die Nachfrage der Bürgerinnen“, analysiert Dr. Steude.
Vor diesem Hintergrund ist das dauerhafte Verschleppen des Bäderkonzepts nicht zu entschuldigen, meinen die STADTGESTALTER. „Die Bochumer Politik und die Verwaltung haben das Bäderkonzept durch vorab Entscheidung zu Sanierungen wie z.B in Werne ad absurdum geführt, bevor es überhaupt aufgestellt wurde.“, sagt Dr. Steude. Dadurch würde nun das Große und Ganze aus dem Blick geraten und nun nur noch „eine Mosaik-Debatte über Einzelstandorte wie in Höntrop geführt“, so Dr. Steude.
„Die zentrale Frage ist doch aber, wie wir wieder mehr Menschen in die Bäder locken. Unserer Ansicht nach erreicht man dieses Ziel durch zwei zentrale Neubauten an verkehrsgünstigen Standorten. Ein modernes Erlebnis- und Funktionsbad, das neben einer Schwimmhalle mit 25-Meter-Becken auch mit Spaß-, Sport- und Freizeitangebot sowie Wasserrutschen und Beachflair aufwartet und ein spezielles Schulschwimmbad, das ganz auf die Bedürfnisse der Schulen und Vereine ausgerichtet ist“, so Dr. Steude. Das Erlebnisbad könnte am Westkreuzs enstehen, das Schulschwimmbad an der Wittener Straße im Bereich des Kortum-Parks. Erhalten blieben daneben nur das Unibad, sowie das renovierte Freibad in Werne und maximal einer der vier aktuellen Bäder Standorte Hofstede, Linden, Höntrop und Langendreer.
Vorschlag: Erlebnisbad am Westkreuz, Schulschwimmbad am Kortumpark
https://die-stadtgestalter.de/2019/02/09/spassbad-am-westkreuz-schulschwimmbad-am-kortumpark/
Zentrale ansprechende Angebote werden nicht mehr Mittel brauchen, als die vielen zum Teil schwer zu erreichenden Satellitenstandorte, wie z.B. in Höntrop. Dort ruft man für den Badetag zwar weniger als 5 Euro pro Ticket auf, aber jeder Besuch wird zusätzlich mit öffentlichen Geldern in zweistelliger Höhe subventioniert. 2019 führe das insgesamt zu 9 Millionen EUR, die die Bochumer WasserWelten drauf zahlen mussten, für 2030 prognostiziert die Kämmerin gar 13 Mio. EUR“, so Dr. Steude.
„Mit der gleichen und dauerhaft sogar viel besseren Kostenstruktur können wir zwei zentrale Bäder realisieren, die wieder viel mehr Zielgruppen ansprechen. Die Tickets für das Erlebnisbad würden sich im üblichen Rahmen bewegen, wer nur im Funktionsbad seine Bahnen schwimmen will, zahlt so viel wie heute.“, erläutert Ökonom Dr. Steude.
Der Vorschlag der STADTGESTALTER würde sich gut mit der Position der FDP verweben, die vorhandene Bäderstandorte in Bürgerbäder überführen möchte. „Vorhandene Standorte, für die sich genug Unterstützung aus der Bürgerschaft findet, könnten als Bürgerbäder zusätzlich zum zentralen Angebot mit gewisser finanzieller Unterstützung der Stadt weitergeführt werden“, zeigt sich Dr. Steude offen. So könne man nach Ansicht der STADTGESTALTER eine auch finanziell tragbare Zwei-Säulen-Lösung aus zwei Zentralbädern, Unibad, sowie Werner Freibad der Bochumer WasserWelten und den Bürgerbad-Standorten aufziehen