„Bislang werden Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet in vielen Fällen vorher angekündigt. Die Verwaltung sollte nur noch unangekündigt blitzen“, meint Nikolas Lange, verkehrspolitischer Sprecher der STADTGESTALTER und Mitglied im Mobilitätsausschuss. Außerdem brauche es mehr mobile Blitzer, denn zu schnelles Fahren sei kein Kavaliersdelikt.
„Durch die straßenscharfe Ankündigungen von mobilen Blitzern wird an den jeweiligen Stellen nur vorübergehend langsam gefahren. An den vielen anderen Tagen, wenn keine Kontrollen auf den jeweiligen Straßen stattfinden, wird weiter zu schnell gefahren“, sagt Lange. „Die betroffenen Fahrer*innen lernen nicht durch die Pressemeldungen, mit denen die Blitzer angekündigt werden. Nur wenn zu schnelles Fahren Konsequenzen hat, passt sich das Verhalten an. Und das bedeutet, dass sich Fahrer*innen nicht sicher sein dürfen, ob geblitzt wird oder nicht.“
„Zwar werden nicht alle Blitzer angekündigt, aber da in Bochum insgesamt selten kontrolliert wird, kann man schon davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, auf den nicht angekündigten Straßen schon erheblich geringer ist“, so Lange. Besser mache es die Bochumer Polizei, meinen die STADTGESTALTER. Diese gibt für die mediale Aufmerksamkeit nur noch die Stadtteile an. Alternativ sei es auch möglich, im Nachhinein anzugeben, wo und mit welchen Ergebnissen geblitzt wurde, wie es die Stadt Freiburg macht.
„Gerade Radiobeiträge, die manchmal sogar melden, wenn mobile Blitzer wieder abgebaut werden, sind kontraproduktiv für die dauerhafte Einhaltung der Verkehrsregeln und laufen dem Ziel einer höheren Verkehrssicherheit zuwider. Wer weiß, dass nicht mehr kontrolliert wird, fährt eher zu schnell“, ärgert sich Lange. „Im Sinne der Verkehrssicherheit sollten solche Radiomeldungen unterlassen werden“, appellieren die STADTGESTALTER.
„Hand in Hand muss auch eine Erweiterung der mobilen Blitzer gehen. In Bochum wird verhältnismäßig selten geblitzt. In einem bundesweiten Vergleich der 40 größten Städte landet Bochum auf Platz 29. Es braucht eine ausreichend hohe Kontrolldichte, damit das kalkulierte Zu-schnell-Fahren unterbleibt. Neben sicherer Infrastruktur ist die Einhaltung der erlaubten Geschwindigkeit einer der wichtigsten Faktoren, damit alle Verkehrsteilnehmer*innen die Straßen in Bochum sicher nutzen können” argumentiert Lange.