Den olympischen Geist nach Nordrhein-Westfalen holen, ist eine großartige Chance für die Region Ruhr. Seit Ende Juli 2016 gibt es die Idee einer ‚Rhein-Ruhr Olympic City 2028‘, immer mehr Bürger, Sportler und Entscheidungsträger reagieren positiv darauf. Als Stadt Bochum sollten wir uns an die Spitze der Bewegung stellen. Unsere Fraktion wird in der Ratssitzung am 15. September 2016 daher beantragen, dass sich der Rat hinter die Idee stellt und die Verwaltung beauftragt wird, im Gespräch mit der Landesregierung die Chancen und Möglichkeiten einer Bewerbung auszuloten. Damit könnte Bochum als Sportstadt ein starkes Signal setzen.
Bochum hat auch bereits Veranstaltung mit nationaler und internationaler Bedeutung ausgetragen. So ist in Bochum-Wattenscheid der „Olympiastützpunkt Westfalen / Bochum“ angesiedelt, regelmäßig finden im Lohrheidestadion die Deutschen Leichtathletikmeisterschaften statt. Das Vonovia-Ruhrstadion war – damals noch unter anderem Namen – während der FIFA Frauen-WM 2011 Austragungsort von vier Vorrundenspielen und trug während des Turniers den Namen „FIFA Frauen-WM-Stadion Bochum“. Diese Voraussetzungen gibt es nicht nur in Bochum, sondern überall an Rhein und Ruhr hat man mit der erfolgreichen Ausrichtung internationaler Wettbewerbe große Erfahrung. Zahlreiche Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 fanden hier statt. Die Ausgangssituation wäre mit den in großer Zahl zur Verfügung stehenden Sportstätten hervorragend.
Die Möglichkeit, sich als Ausrichter und Gastgeber zu präsentieren, könnte eine große Begeisterungswelle für das Land erzeugen. Und nicht nur das. Denn eine Ausrichtung von Olympischen Spielen kann auch Investitionen für die Region bringen, vor allem für die Verkehrsinfrastruktur und Sportstätten. Das muss eine entscheidende Voraussetzung für die Weiterverfolgung der Idee sein. Bürgerinnen und Bürger müssen auch nach den Spielen von den getätigten Investitionen profitieren.
Die Olympischen Spiele Rhein-Ruhr sollten andere und bessere Spiele sein. Es sollten Spiele sein, wo Sport und Fairness wieder im Vordergrund stehen und nicht allein Spektakel und Doping-Skandale. Es sollten Spiele sein, die keine Kopfidee von Funktionären sind, sondern von den Menschen in der Region und deren Begeisterung für den Sport getragen werden. Wenn wir auf diese Zielen bauen und jetzt anfangen, ein schlüssiges Konzept mit allen Beteiligten, in erster Linie aber gemeinsam mit den Menschen in der Region zu entwickeln, dann hat eine Bewerbung als Austragungsort der Olympischen Spiele eine Chance.