Die rot-grüne Koalition greift im heutigen Bochumer Hauptausschuss eine Initiative der Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ aus dem Jahr 2017 auf. Zwar sind rollstuhlgerechte Toiletten mittlerweile Standard, aber für schwerstbehinderte Menschen und ihre Begleitung fehlt es noch überall an geeigneten Angeboten. Man kann sich freuen, dass dies wichtige Thema nun auch bei Rot-Grün angekommen ist.
Das, was man so landläufig an so genannten ‚Behindertentoiletten‘ kennt und unter diesem Begriff versteht, bietet meist nur für mobilitätseingeschränkte Personen eine Hilfe, den Alltag möglichst selbstständig zu bewältigen.Wir dürfen aber nicht vergessen, dass auch schwer behinderte Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben wollen. Man denke da vor allem an Familien, die mit einem schwerst und mehrfach behinderten Verwandten einfach mal in die Stadt wollen. Da stellt sich dann oftmals die Frage, ‚Wo finde ich einen Ort, um bei Inkontinenz auch mal Kleidungsstücke zu wechseln‘.
Wenn es keinen Lifter und keine Liege gibt, bleibt da nur noch der Toilettenboden. Das ist wenig hygienisch und schon gar nicht würdevoll und verhindert so eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Um diesen Zustand aufs Tableau zu bringen, haben die Vertreterinnen der Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ im Sozialausschuss Susanne Mantesberg-Wieschemann und Katja Pfingsten im September 2017 bereits eine Anfrage unter dem Stichwort ‚Toilette für alle eingebracht‘ eingebracht.
Wir sind immer an solchen vermeintlichen Randthemen dran, die aber für die Betroffenen extrem belastend sind. Mit eigenen Recherchen haben wir uns reingefuchst und appellieren jetzt nochmals, dass die Stadt Bochum mit dem Projekt ‚Toilette für alle‘ der Stiftung ‚Leben pur‘ in Kontakt tritt und sich mit den Ländern Bayern sowie Baden-Württemberg, die in dem Thema Vorreiter sind, auszutauschen.