Start STADTRAT Bürgerwälder in Bochum – STADTGESTALTER starten Initiative 

Bürgerwälder in Bochum – STADTGESTALTER starten Initiative 

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„Bochum ist als waldarme Kommune gesetzlich verpflichtet, besondere Anstrengung zur Sicherung und Ausbau des Waldbestandes zu unternehmen. Bisherige Anstrengungen wie die Aufforstung auf Flächen im Bochumer Norden dienen überwiegend der Kompensation der bei Bauprojekten wegfallenden Forstflächen“, erklärt Dr. Carsten Bachert, Ratsmitglied der STADTGESTALTER. 

Mit einer Anfrage im Rat der Stadt Bochum prüft die Wählervereinigung nun kreative Ansätze, um mehr Wald in Bochum anzupflanzen und zu pflegen. „Ein Bürgerwaldkonzept bindet im Baumschutz engagierte oder daran interessierte Privatpersonen ein und macht sie zu Eigentümern eines Stück neuen Waldes. Als z.B. Mitglieder einer Genossenschaft organisieren sie die Pflege selbst. Sei es, indem sie selbst Hand anlegen oder entsprechende kundige Hände beauftragen. Wir erhoffen uns dabei deutlich mehr Dynamik und mehr Liebe zum Wald als Politik und Verwaltung an den Tag legen“, schildert Dr. Bachert. 

„In Bochum ist das Bürgerwaldkonzept insbesondere für kleine Waldstücke, s.g. Tiny Forests, geeignet. Investitionen und Aufwand für die Bewirtschaftung sind hier überschaubar. Die Verwaltung hat grundsätzlich auch bereits geeignete Flächen für Tiny Forests geprüft. Die Bürger sollen mit einem Startkapital ausgestattet werden und die städtischen Flächen in die z.B. Genossenschaft übergehen“, argumentiert Dr. Bachert. Auch könnten weitere städtische, aber auch nicht-städtische Flächen zugekauft und neu bepflanzt werden. 

„Mit vielen kleinen Wäldern steigt auch die Identifikation mit dem ‚Wald vor der Haustür‘, den man regelmäßig zum Spazieren, zum Gassi-Gehen oder Joggen betritt. Die Bereitschaft, Verantwortung für die nahe Umwelt zu übernehmen, ist da besonders groß“, sind sich die STADTGESTALTER sicher. Grundsätzlich wolle man als Wählervereinigung fördern, dass Bürger u.a. auch im praktischen Umweltschutz stärker beteiligt werden. 

Wie viele Ideen der STADTGESTALTER fuße auch dieser zunächst überraschend anmutende Vorschlag auf erprobte Konzepte und reale Erfahrungen. Ein Gutachten des NABU bewertete Bürgerwälder in NRW grundsätzlich positiv. Auch sei es nicht ungewöhnlich, dass Wald nicht im Eigentum des Landes oder der Kommunen liegt. 67% des Waldbestandes in NRW gehören privaten Eigentümern. „Das Bundeswaldgesetz bestimmt, dass jeder Wald durch die Allgemeinheit unter Einhaltung des Umweltschutzes betreten werden darf. Auch die Bürgerwälder in Bochum würden so den öffentlichen Interessen im Sinne der Erholung und des Klimaschutzes dienen“, sagt Dr. Bachert. 

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