Start STADTRAT Damoklesschwert Diesel-Fahrverbot droht über Bochum.

Damoklesschwert Diesel-Fahrverbot droht über Bochum.

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Das Bundesverwaltungsgericht hat heute entschieden, dass Fahrverbote für Dieselfahrzeuge ohne vorangehende bundeseinheitliche Regelung möglich sind. Anstatt die Hersteller in die Pflicht zu nehmen, hängt nun das Damoklesschwert der Fahrverbote über vielen Großstädten, darunter auch Bochum. Das ist der letzte Weckruf für Bochum, das die Verkehrswende zu verschlafen droht.

Es ist ein Unding, wenn am Ende die Bürgerinnen und Bürger für das Fehlverhalten der Autoindustrie gerade stehen müssen. Es liegt aber auch an den Kommunen selbst, für einen umweltfreundlichen Verkehr zu sorgen. Bochum muss sich massiv anstrengen, denn unsere Stadt weist im Vergleich mit anderen Städten einen überaus hohen PKW-Anteil aus, bei dem über die Hälfte aller Wege mit dem Auto durchgeführt werden. Auch bei den kurzen Wegen liegt dieser Wert erschreckend hoch. Das sind Modal-Split-Werte aus der Hölle. Von Fahrverboten wären die Bochumerinnen und Bochumer daher auch sehr stark betroffen und das bei gering ausgebauten Alternativen im Radverkehr und ÖPNV.

Je mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen oder mit dem Rad fahren, desto besser ist dies für die Umwelt und für den Verkehrsfluss. Das klappt aber nicht, wenn man nur das Nötigste macht oder sich bis zum Sankt Nimmerleinstag Zeit nimmt. Dass sich der Radverkehr in Bochum binnen der letzten zwanzig Jahre nicht merklich steigern konnte und bei schlappen 5% stagniert, ist ein Versagen der rot-grünen Alibi-Verkehrspolitik in Bochum. Freiburg oder Münster machen es hingegen vor: Dort liegt der Radverkehrsanteil bei weit über 30%. In diesen Städten kommen auch morgen noch alle Bürgerinnen und Bürger zur Arbeit, selbst wenn es Fahrverbote hageln würde.

Die Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER” bringt angesichts des heutigen Urteils eine umgehende Nachverdichtung des ÖPNV in Bochum über den aktuellen Nahverkehrsplan hinaus ins Spiel. Die Taktfrequenzen müssen so dicht sein, die Linien so ergänzt werden, dass möglichst viele Menschen zusätzlich umsteigen. Das bedeutet auch eine schnelle ruhrgebietsweite Abstimmung einer solchen Maßnahme. Auch die Rad-Vorrangrouten am Beispiel von Freiburg, die bereits 2017 beantragt wurden und nun geprüft werden sollen, wollen FDP und STADTGESTALTER schnell entwickelt sehen, um den Radverkehr in die Bochumer Innenstadt hinein zu stärken.

1 Kommentar

  1. Ach ja.. der ÖPNV. Als tägliche Benutzerin – seit Jahrzehnten mehrmals täglich – ärgere ich mich des öfteren darüber. Über schlechte Verbingungen. Warum z.B. fährt ein Bus an den Wochenenden nur 1 x in der Stunde den Tierpark an. Bzw. den Haupteingang des Josef Hospitals. Das ist doch ein Unding! Da nimmt doch jeder, der die Möglichkeit hat, mit Kind und Kegel oder lahmen Füßen das Auto. Oder wieso fährt er auch in der Woche nur Halbstündig. Wie oft bin ich schon Abends den Weg die Gudrunstr. hinunter gelaufen, im Stockdunklen….Oder wieso ist es nicht möglich, auf manchen Linien zu bestimmten Zeiten Einsatzbusse einzusetzen. Seit Jahren ärgere ich mich, dass ich nach Feierabend am späten Vormittag außerhalb der Semesterferien nicht an der Glücksburgerstr. in den Bus steigen kann sondern auf den nächsten warten muss. Teilweise ist er völlig überfüllt. Und das sind nur zwei Beispiele.
    So lange es so viele der oben genannten Beispiele gibt, wird kein Autofahrer umsteigen. Ganz ehrlich, ich würde das auch nicht tun und bei Wind und Wetter dann lieber ins Parkhaus fahren oder lange nach einem Parkplatz suchen! Der ÖPNV muss attraktiver werden. So ist er keine echte Alternative.

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