Die ersten Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen in Bochum zeigen, dass die neue Gesamtschule von den Eltern nicht angenommen wird. Mit nur 62 Schülerinnen und Schüler in der ersten Anmelderunde ist der Run auf die neue Gesamtschule ausgeblieben. Die anderen Gesamtschulen liegen zwischen 170 und 199 Anmeldungen. Leider haben sich unsere Befürchtungen damit ein Stück weit realisiert: Zwei Gesamtschulen in Mitte, kaum 400 m nebeneinander, werden nicht wie geplant angenommen. Der Bedarf eine Gesamtschule in Wattenscheid ist hingegen da.
Durch die neue Gesamtschule am falschen Ort haben wir jetzt einen deutlichen Überhang an ungenutzten Gesamtschulplätzen. Vorgesehen waren für die Gesamtschule Bochum-Mitte vier Klassen. Ob diese Zügigkeit überhaupt erreicht werden kann, wird man erst nach der zweiten Anmelderunde sehen können. Da stellt sich schon die Frage, ob man mit einer neuen Gesamtschule nicht besser den offenkundigen Bedarf in Wattenscheid bedient hätte.
Die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ hatte bereits in der Ratssitzung im März 2017 beantragt, Alternativstandorte für die neue Gesamtschule, wie zum Beispiel in Wattenscheid, zu prüfen. Der Antrag wurde jedoch von der Mehrheit des Rates abgelehnt. Die Position von FDP und STADTGESTALTERN wurde nun durch die ersten Anmeldezahlen bestätigt. Und die Lösung für die Gesamtschulen wird nicht sein, einfach eine weitere Gesamtschule in Wattenscheid zu eröffnen, wie dies die Grünen vorschlagen. Vielmehr wird das die Probleme der neuen Gesamtschule nur noch verschärfen.
Auch bei den Sekundarschulen sieht es vorerst nicht gut aus. Die beiden Sekundarschulen sollten jeweils mit vier Klassen starten. Die ersten Anmeldezahlen sind davon weit entfernt und reichen allenfalls nur für eine Zweizügigkeit. Und wahrscheinlich wird da auch nach der zweiten Anmelderunde nicht wesentlich besser aussehen. Auf den neuen Schuldezernenten kommt also bei der Schulbedarfsplanung eine Menge Arbeit zu. Wir brauchen eine neue und konsequente Planung, die auf die tatsächlichen Bedarfe eingeht. Wir erwarten von dem Herrn Dieckmann daher, dass diese Aufgabe nicht wie sein Vorgänger eher stiefmütterlich behandelt, sondern zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit macht.