Die STADTGESTALTER wollen Flächen für eine Verbindungskurve zwischen dem Güterbahnhof Ehrenfeld und Bochum-West am CityTorSüd sichern. „Damit können wir eine Gleisanbindung der Schwerindustrie-Standorte zwischen Bessemer- und Engelsburger Straße nach Norden schaffen. Perspektivisch könnte man so Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene bringen“, so Nikolas Lange, verkehrspolitischer Sprecher der STADTGESTALTER.
„Der LKW-Verkehr nimmt immer weiter zu. Das führt zu einem höheren Verschleiß der Straßen und Brücken sowie zu mehr Stau. Mehr Luftschadstoffe, Lärm und CO2 sind die Folge. Ökologisch und volkswirtschaftlich sinnvoller ist es, wieder mehr Güterverkehr über die Schiene abzuwickeln, insbesondere im Schwerverkehr“, argumentiert Lange.
„In Bochum wurden Bahntrassen zuletzt entwidmet und überbaut, wie die Rheinische Bahn oder die Anbindung an Mark 51°7. Eine Verkehrswende kann insbesondere im Güterverkehr aber nicht nur mit dem Lastenrad erreicht werden“, gibt Lange zu bedenken. Das Gleiche drohe nun einem Abschnitt, der für Bochums Anbindung an die zentralen Schienengüterverkehrsachsen in Deutschland nochmal bedeutend werden könne. Die Rede ist von einer neuen Verbindungskurve vom Güterbahnhof Ehrenfeld zu den Gleisen der Glückauf-Bahn. Für einen zukünftigen Bau des Gleises setzen die STADTGESTALTER auf die neue Ampelregierung in Berlin. Diese wolle den Anteil der Schiene am Güterverkehr deutlich erhöhen. „Entsprechende Maßnahmen sind auch für Bochum zu erwarten“.
„Aktuell liegen im Einzugsgebiet des Güterbahnhofs in Ehrenfeld Maschinenbauer, Montanindustrie, mehrere Transportunternehmen und ein Schotterwerk, welches bereits rege per Bahn bedient wird. Auch das EKOCityCenter des USB liegt direkt an den Gleisen. Dort werden dem Abfall Metall, Holz und Kunststoffe entzogen“, fasst Lange zusammen.
„Mit einem neuen und nur wenige hundert Meter langen Gleis kann man die Schwerindustrie direkt per Bahn nach Norden anschließen. Ohne diese kurze Gleiskurve wäre ein schnelles Verbringen von Gütern außer in östliche Richtung nicht möglich“, argumentiert Lange. “Güterzüge, welche in die anderen Richtungen fahren sollen, müssen gegenwärtig einen Umweg über Dortmund nehmen. Das kostet Zeit, Energie und Trassenentgelte.“
„Gleichzeitig wird heute zur Bedienung des Ehrenfelder Güterbahnhofs das freie Gleis 2 des Hauptbahnhofes benötigt, welches bei umgeleiteten Personenzügen, Störungen oder für Betriebs-und Verstärkerfahrten der Ruhr-Sieg Linien regelmäßig beansprucht wird. Durch die neue Gleisverbindung würden also auch zusätzliche Kapazitäten für den Güterbahnhof geschaffen“, meinen die STADTGESTALTER „Für den Nahverkehr würde die zusätzliche Gleisverbindung als Umleitungsstrecke zur Verfügung stehen. Bochum-Mitte und der Bahnhof Wattenscheid blieben so bei einigen Streckensperrungen weiterhin direkt anfahrbar“, sagt Lange.
Für das Vorhaben der STADTGESTALTER müsste es aber Veränderungen für die Pläne am CityTorSüd geben. Der kleine Park mit Sportflächen könne entstehen, müsse aber etwas nach Süden wandern, um Platz für das einspurige Gleis am nördlichen Rand des Baugebietes zu schaffen. „Gestaltet man die Erschließung ohne Parkplätze am Straßenrand, gewinnt man den dafür nötigen Raum“, meint Lange. Nur das Gebäude 5, für dessen Realisierung seit mehr als zehn Jahren noch kein Investor gefunden wurde, müsste wahrscheinlich entfallen oder verändert werden. „In Anbetracht der verkehrspolitischen Bedeutung dieser Gleiskurve ist das zu verschmerzen“, so Lange abschließend.
Um uns die Sonne zu nehmen baut man demnächst ein Hotel, bis zu 7 Geschosse. Das neue Parkhaus protzt mit 9 Geschossen. Die Rodungsarbeiten auf einen der letzten innerstädtischen Zufluchtsorte für artenreiche Vögel, Eichhörnchen und Füchse sind im vollen Gange.
Für „Unterhaltung“ sorgen lautstark Riff und Rotunde, die ganze Nacht und die Autoposer bevölkern den naheliegenden LIDL-Parkplatz. Der geplante Sport-Park wird deren Klientel, insbesondere zur Nachtzeit anlocken. Nein, nicht zu Leibesübungen, sondern für Partys, die damit mehr oder weniger in unserem Garten stattfinden. Und nun noch ein Highlight. Eine Güterzugtrasse!! Welches Hirn denkt sich so etwas aus? Es wird nicht nur Grünfläche überbaut und das Bermudadreieck vergrössert, man mutet den Anwohnern der Katharinastrasse (und umliegende Strassen) die Erschütterungen von rollenden Güterzügen zu, die dazu auch noch durch unseren Garten fahren.
Deren „Notwendigkeit“ wird mit den Immissionen begründet, die derzeit durch LKW hervorgerufen werden. Diese Milchmädchenrechnung geht natürlich nicht auf, weil durch die Neubauten Ressourcen verbraucht werden und die entstehenden Immissionen Grenzwerte überschritten werden. Das die andauernden Erschütterungen die Statik der Gebäude gefährden, muss ich nicht erwähnen. Warum hassen Städteplaner eigentlich Grün? Einer aus dieser Zunft entgegnete mir auf meine Frage, warum keines der von ihm erdachten Projekte Grünflächen vorsieht,wörtlich. „Grünflächen ergeben aus städtebaulicher Sicht keinen Sinn.“
Unglaublich!
Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass wir dieses Projekt mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten verhindern werden.
An gleicher war bis vor wenigen Jahrzehnten eine Schienentrasse.
Wenn wir weniger LKW- und Autoverkehr haben wollen, der die Umwelt und die Einwohner*innen erheblich mehr belastet, dann müssen wir erheblich mehr Güter und Personen auf der Schiene befördern. Das geht nur wenn es auch das dafür nötige Gleisnetz gibt. Dazu dient diese Gleisverbindung.
Neben der Trasse wird es einen ausgedehnten Grünzug geben. Zunächst war dort der alte Bahnhof, dann Brachfläche.