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Scheiß Wetter!

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So, nun herrschen Sturm, Wind und Regen. Hat das Dreckswetter etwas mit Politik zu tun? Ich würde sagen: bedingt. Der innere Zustand der Welt spiegelt sich im äußeren. So etwas nennt man protoreale Transsympathie. Außerdem funktioniert es aktuell sowieso nur, soweit Westentaschenmagier in Berlin oder Düsseldorf ihre Finger im Spiel haben.

Aus Bochum oder der direkten Nachbarschaft kommt jedenfalls keiner von denen. Das hätte ich mitbekommen. Auch die Sylphen sind an dem Mist nicht ursächlich beteiligt. Die beteuern im Gegenteil, dass sie gerade schlimmere Unwetter von Bochum fern halten würden.

Gehen wir in die einzelnen Elemente:

Da werden also sanftere Lüftchen von lokalen Politikern und Ereignissen erzeugt, während größere von entsprechend höheren Tieren stammen. Der Regen wiederum beinhaltet die Art des Sturmes im Sektglas, nämlich im Sinne gesteigerter negativer Emotionalität. Die Engelchen und Teufelchen machen gleichmaßen Pipi.

Dabei kann man eigentlich sogar froh sein, dass die Stürme feucht sind. So wird nämlich das Heulen gequälter Seelen erkennbar, während trockenere Luftbewegungen einen regelmäßigen und eher technisch-routinierten Vorgang bedeuten würden.

Ja, gequälte Seelen haben auch positive Effekte. Das ist nicht nur aus der Sicht besonders gemeiner Dämonen so. Man kann das Geschehen daher auch philosophisch als eine Art Katharsis auffassen, die Teile der Welt ergriffen hat: Irgendwelche Fuzzys heulen sich aus, weil sie langsam merken, dass sie so einiges verkehrt gemacht haben.

Das wirkt dann rekursiv auf die Bevölkerung, weil die metamagische Fokuswirkung eine seelische Translokation bewirkt. Kurz gesagt: Alle heulen zusammen herum, weil der Rest auch dabei ist, und die Dinge sowieso gehörig schief laufen. Aber Selbsterkenntnis ist auch der erste Schritt zur Besserung.

Natürlich hätte man sich das anhand vorangegangener Ausgaben dieser Kolumne ausrechnen können. Ich habe nun wirklich genug über Vampire, Trolle, und Gnome mit merkwürdigen Launen geschrieben. Und wer hört auf meine Ratschläge? Ich bitte um Ehrlichkeit! Hat auch nur ein Einziger das Rezept für schmackhafte Spaghetti Aglio e Olio nachgekocht, dass ich extra angegeben hatte?

Jetzt haben wir den Salat: Verdammtes Dreckswetter!

Ich gebe mal eine Prognose ab, was als nächstes passieren wird: Der Sturm an sich wird sich weiter über Deutschland austoben, und dabei wird er einige Herzen erfassen. Selbiges wird jedoch sporadisch und in unterschiedlichen Richtungen verlaufen, weil ja auch unterschiedliche Leute unterschiedlich motiviert werden können.

Im Nachklang allerdings wird sich eine Hauptlinie abzeichnen, weil die Welt ja sowieso auf Sturm steht dieser Tage. Am Ende werden dann voraussichtlich einige Bäume umknicken, und Dachpfannen werden durch die Gegend segeln – im realen wie im übertragenen Sinne.

Durch die eingangs erwähnten friedfertigen Sylphen, und durch ein paar zufällig strukturstabilisierende Sigillen von mir wird der Effekt für Bochum aber hoffentlich abgefedert.

Leider ist aber aktuell wieder verschärfend ein gewisser Erztroll ziemlich auf Krawall gebürstet, und wird wohl noch auf Unheil aus sein im Stadtrat. Da er neu eintrifft vor Ort, wird er den Impuls des Sturmes vielleicht auch mitnehmen wollen. Mit etwas Pech bedeutet das weitere Regentage.

Da hilft nur eins: Anti-Troll-Zauberei! Es gibt da ein paar alte elfische Bannlieder, die weiterhelfen (nachzulesen im Feyalalakon). Für alle Leser, die kein Elfisch beherrschen, mögen aber auch alte Schlager mit sinnlosen Texten verwendbar sein. Jene wären in jedem Fall abzusingen, sobald sich ein Troll im Bochumer Stadtrat manifestiert.

Das behindert dann seine Fähigkeit, herumzutrollen, ganz erheblich. Solche Lieder bilden nämlich Contraamplituden gegen anderes dummes Zeug aus, so dass ein Sturmgebrüll zumindest in der Hinsicht aktiv gebrochen werden kann.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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