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Kommunikation

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Mit allen möglichen Leuten kreuz und quer zu quatschen, ist schon etwas Schönes. Mal bekommt man neue Informationen, mal kann man neue Informationen unterbringen. Das ist dann böse Manipulation von Erdlingen mit Hilfe von Fakten, die Andere oft aus Prinzip nicht hören wollen.

Außerdem kann man Missverständnisse ausräumen, und bekommt Rätsel gestellt, wieso Missverständnisse überhaupt erst entstanden waren. Häufig liegt das an mangelnder Kommunikation, was dann aber weitere Fragen aufwirft.

Ein Beispiel für einen seltsamen Verlauf für Kommunikation war die zurückliegende Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus. Dort habe ich eine Menge kommuniziert. Ich fürchte, damit könnte ich der Vorsitzenden eventuell auf den Geist gegangen sein.

Zuerst aber hatte daselbst die neue Leiterin vom Bergbaumuseum vor der versammelten Gruppe kommuniziert, wer sie ist, und was sie vor sich hin plant. Das hat mir eigentlich gefallen, und ich habe meinerseits da noch nicht drauf los gesabbelt. Statt dessen habe mir ein paar Sachen gemerkt, um sie später irgendwann mal zu verwenden. Zum Beispiel hat die Frau früher was am Schifffahrtsmuseum Bremerhaven gemacht. – Und da war ich schon auf einer Exkursion! Muhahaha!

Im weiteren Fortgang der Ausschusssitzung kamen dann aber Anträge, wo ich überall meinen Senf dazu geben musste. Die CDU war eventuell bestürzt, weil ich nur einen ihrer beiden Änderungsanträge zum Haushalt für wertvoll erachtete, und den zweiten nicht. Danach hatte ich selber noch einen höchst elaborierten Antrag vorgetragen, den wir in der Fraktion ausbaldovert hatten. Scheinbar hat das jedoch zu sehr viel Angst und Schrecken unter den Anwesenden geführt, weshalb sie ihn dann abgelehnt haben. Nota bene: Man kann offenbar auch so kommunizieren, dass andere Personen im Raum panisch vor der eigenen Weisheit weglaufen.

Später in der Sitzung kam dazu noch ein tolles Beispiel: Da hatte die Koalition nämlich einen Antrag gestellt, den ich selbst wegen eines einzelnen Wortes in der Luft zerrissen habe. Es ging um die Lagerung von altem Zeugs aus Lagerbeständen. Ich hatte mir dabei im Kern Sorgen gemacht um die Sammlung historischer Kristallkugeln auf der Zeche Hannover, die offiziell nicht existiert. Nun war es aber so, dass außerordentlich ein gewisser Anführer der Grünen anwesend war, der sowieso schon viel erzählt, wenn der Tag lang ist. Da war jener Grüne prompt sauer auf meine Ausführungen. In Sachen Komminkation vermute ich hier einen psychologischen Reflex, bei dem er allgemein nicht zugeben will, dass er in Wirklichkeit mittlerweile Albträume hat, in denen ich ihn auslache.

Am Ende der Sitzung sagte die Vorsitzende auch noch etwas von (leicht paraphrasiert) einem konspirativen Treffen zur Bildung einer Verschwörung unter gewissen städtischen Gesellschaften. Das hatte ich vorher gar nicht mitbekommen. Deshalb war sie dann schon wieder ungehalten. Ich weiß aber echt nicht, wo der Fehler bei der Übermittlung lag. Hatte sich vielleicht eine Brieftaube verflogen? Mittels Kommunikation und Herumrennen konnte ich jedenfalls doch noch herausfinden, wo diese halbgeheime Geheimgesellschaft tagte.

Was danach geschah, darüber schweigt der Gentleman.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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