Start Kolumne Donezk – Das Interview

Donezk – Das Interview

94
0

So. Politisch ist gerade nichts zu erzählen aus Bochum. Dafür gibt es ständig Neuigkeiten aus Bochums Partnerstadt Donezk. Da ist nämlich Krieg, oder zumindest direkt dort in der Nähe. Von den Details dazu erfährt man viel zu wenig oder gar Falsches (je nach Auffassung). Das liegt an Verschwörungen der einen oder anderen Seite. Es gibt Geheimhaltung hier, Propaganda da, und fehlgeleitete Prinzipienreiter dort. – Nur mir als finsterem Zauberer stehen Quellen zur Verfügung, die andere Leute nicht nur irritieren, sondern die sie sogar als unglaubwürdig einordnen!

Eine dieser Quellen ist mein Kumpel Donezk-Dämon Dimitri. Um mir und uns einen Überblick über die Lage zu verschaffen, habe ich ihn mittels meiner Astralkräfte interviewed.

Tsf (Tobias, der sehr finstere): Hallo, Dimitri, du uralter Kosake! Na, was macht die Hüfte? – Du, ich wollte dich mal über den Donbas und so ausfragen!

DDD (Donezk-Dämon Dimitri): Ich könnte nicht lauter klagen. [fasst sich an die Hüfte] Seit Asowstal erobert worden ist, gibt es hier kein flüssiges Eisen mehr. Und dann boycottieren uns auch noch die Inti-Priester. Heutzutage in Donezk an genießbare Meerschweinchen zu kommen, ist echt schwer. – Aber was hast du sonst für Fragen?

Tsf: Fangen wir damit an, wer hat Recht hat. Sind es die Russen mit ihrem egomanen Angriffskrieg oder die Ukrainer mit ihren teilweisen Forderungen nach U-Booten?

DDD: Im wesentlichen haben die Russen Recht. Borschtsch schmeckt besser als bayrische Weißwurst. Da sollte man sich nichts vormachen.

Tsf: Aber geht es den Russen nicht eigentlich darum, dass in der Ukraine überall Nazis in Reichsflugscheiben unterwegs sind?

DDD: Ach was! Die haben sich nur verflogen, weil sie veraltetes Kartenmaterial benutzen. Die wirkliche Gefahr geht von den Satanisten aus!

Tsf: Was für Satanisten? Kämpfen die für die Ukraine oder für Russland?

DDD: Die Satanisten kämpfen für Satan, und dabei instrumentalisieren sie andere Leute. Das sind ganz gemeine und hinterhältige Typen. Sie beißen Fledermäusen die Köpfe ab, futtern alle essbaren Meerschweinchen alleine auf, und spielen Schallplatten rückwärts ab. Das ist nicht zum Aushalten hier.

 Tsf: Ah, ja. Und wie ist das jetzt mit dieser Gegenoffensive der Ukraine? Lässt sich da nicht jemand verdammt lange Zeit?

DDD: Das sieht nur so aus. In Wahrheit stehen die Ukrainer längst vor Peking. Da wird nur nicht drüber geredet, um Taiwan nicht zu provozieren.

Tsf: Oha! Und ich dachte, die kloppen sich immer noch wegen diesem Bakhmut!?

DDD: Vergisses! Die Stadt ist längst in Fluszangst umbenannt worden. Ich weiß nur nicht, von wem und warum.

Tsf: Vielleicht von demselben Typen, der sich nicht zwischen den Namen Lwiw und Lemberg entscheiden kann?!

DDD: Kann sein. Jedenfalls sind hier alle dicht bis Oberkannte Unterlippe. So kommt es mir jedenfalls vor. Dabei kommt hin und wieder auch sowas bei raus. Aber ohne die lokalen Wodka-Erzeugnisse kann man den Dreck, der hier abgeht, auch echt nicht mehr ertragen.

Tsf: Alles klar! Vielen Dank für die Insider-Einblicke, Alter!

[Ende des Interviews]

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.