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Endspiel

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(Der Tragödie 1. Teil)

So, langsam beginnt der ganze Mist loszubrechen. Ich rede natürlich von der anstehenden Bundestagswahl. Die verschiedenen Parteien und innerparteilichen Grüppchen haben sich eingeschossen und beginnen, sich und den Wähler nervös zu beharken.

Dadurch zeichnet sich im Detail ab, wer wo steht. So komische Leute wollten etwa Sahra Wagenknecht aus der Partei Die Linke ausschließen. Vermutlich waren es dieselben Leute, über die sie sich in ihrem letzten Buch mockiert hatte. Ja, getroffene Hunde bellen. Aber mit ihrem Anliegen durchgedrungen sind sie in keinster Weise.

Die drei Kanzlerkandidaten kebbeln sich ebenfalls in seltsamer Art. Dabei redet sich Baerbock um Kopf und Kragen, sobald sie den Mund aufmacht. Armin Laschet ist der Presse nicht cool genug, und überhaupt ist die CDU out. Scholz hat eigentlich mit dem Kümmel von seiner Ex den größten Terracotta-Golem in der Gruft vermauert, aber es soll ja mal wieder die SPD herbei.

Da fragt man sich aus magietheoretischer Sicht glatt, was hier so alles fauler Zauber sein könnte. Beschwörungen diverser Dämonen und Vampire finden jedenfalls auf vielen Seiten statt.

Mittendrin sitzen wir in Bochum und bohren in der Nase. (Zumindest tue ich das hin und wieder.) Was soll man bei diesem Elend nur machen?

Orks würde ich bei Bedarf in Xanten rekrutieren, Trolle gehen mir momentan gehörig auf die Nerven, und die verschiedenen Naturgeister sind als Personal im Bereich der Fassadenbegrünung vorgesehen. Wenn du ein Gespenst bist: geh heulen! Organisatorisch hänge ich mich als Zauberer gerade aus dem Fenster, um in gewisse Dickschädel hinreichend erweiterte Denkstrukturen hinein zu invozieren. Eigentlich sollte sich das über selbst geschriebene Computerspiele ganz gut machen lassen. Nur wird dieser Plan voraussichtlich viel zu lange dauern.

Wie also bekomme ich die verschiedenen herumlungernden Kreaturen dazu, vernünftig nachzudenken, anstatt bloß nachzuplappern? Vermutlich wäre es für euch alle am besten, euch erst einmal klar zu machen, dass ihr bitte das kleinste Übel anhand einigermaßen objektiver Faktoren ausmachen solltet, und nicht anhand subjektiver. Damit bin ich gedanklich wieder bei der Wahl.

Hierbei mache ich ausdrücklich Alle darauf aufmerksam, dass Angst ein sehr subjektives Kriterium ist, das man komplett in die Tonne kloppen kann. Objektiv hingegen ist eine stochastische (oder auch über den Daumen gepeilte) Abwägung der verschiedenen Informationen.

Was bleibt dann über? Richtig. Da stehen ungefähr 40 Parteien auf dem Wahlzettel, und man kann Erst- und Zweitstimme sogar splitten. Einige Optionen mögen ausscheiden, falls jemand zum Beispiel doch kein gläubiger Christ sein sollte.

Aber es bleiben immer noch genug, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Bei der Zweitstimme kann man dabei auf mögliche Koalitionen schielen. Ich gebe allerdings zu, dass ich froh bin, noch Weltherrschaftspläne in Rerserve zu haben, denn einfach wird das nicht.

Bei der Erststimme wiederum geht es ja um Kandidaten direkt aus Bochum. Da kann man auch mal nach persönlicher Sympathie gehen.

Soll ich also für Bochumer Erststimmen noch eine Wahlempfehlung für jemand aussprechen, der mit gefälliger Nase in einem Ausschuss neben mir herumsitzt? Das könnte ich natürlich tun. Aber nachher geht der mir auch noch kurzfristig auf die Nerven.

 Man wird sehen.

Bleibt böse!

Euer Tobias, der sehr finstere

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