Start UMWELT-VERKEHR Bochumer Bahn-Sperrung ist No-Go für selbsternannte Metropole 

Bochumer Bahn-Sperrung ist No-Go für selbsternannte Metropole 

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Die ab dem 05.01.2024 folgende Sperrung der Bahnstrecke zwischen Essen und Bochum sei zur technisch Sanierung dringend notwendig, dennoch hätte es bei einer regelmäßigen Instandhaltung gar nicht erst zu einem so drastischen Ausfall für die Bahnkunden kommen dürfen, kritisiert die Bochumer Wählervereinigung „Die STADTGESTALTER“.

Dr. Volker Steude sieht zwar in erster Linie Bund und Bahn in der Pflicht, „aber auch die Stadtspitzen im Ruhrgebiet geben keine gute Figur ab.“ Nach Ansicht der STADTGESTALTER hätten die Oberbürgermeister, allen voran Bochums Thomas Eiskirch, deutlich früher öffentlich und vehement für eine Sanierung der Bahninfrastruktur im Ruhrgebiet eintreten müssen. „Da fehlt Druck auf Bahn und Bundespolitik von der kommunalen Basis“, sind die STADTGESTALTER überzeugt. So soll die Strecke 2025 erneut für 8 Wochen und nochmals 2027 sogar für 5 Monate gesperrt werden. 

„Sieben Wochen ist Bochum quasi vom Bahnverkehr abgeschnitten. Soweit hätte es die Stadt Bochum und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch niemals kommen lassen dürfen. Viel früher, bereits vor Jahren, hätten die kommunalen Verantwortlichen sich für eine frühzeitige Sanierung der Infrastruktur stark machen müssen. Das ‚Schweigen im Walde‘ dazu konterkariert alles Gerede von einer Mobilitätswende. Viele Bochumer werden während der Bahnsperrungen keine andere Wahl haben, als wieder ins Auto zu steigen, um zur Arbeit zu pendeln“, kritisiert Dr. Steude. 

Zwar könne man an den jetzigen Sperrungen nichts mehr ändern, aber die STADTGESTALTER schauen bereits drei Jahre in die Zukunft. „Im Jahr 2027 will die Bahn die zentrale Verkehrsachse im Ruhrgebiet für den langen Zeitraum von fünf Monaten sperren. Die Stadtspitzen im Ruhrgebiet müssen bereits jetzt Druck machen, dass dieser massive Ausfall organisatorisch verhindert wird.“

„Diegleichmütige, widerstandslose Hinnahme der Sperrung jetzt wie der bereits für 2025 und 2027 angekündigten Sperrungen zeigt, dass die Stadtspitzen des Ruhrgebiets die Bedürfnisse der Bahnpendler genauso wenig im Blick haben wie die Bahn die Interessen ihrer Kunden. Der Tausch von zwei Gleisen auf einer fast 9 km langen Strecke und der Erneuerung des Fahrdrahtes auf 2,3 km, hätte anders organisiert und die inakzeptabel lange Sperrung vermieden werden müssen. In Ländern wie Japan, in denen die Interessen der Bahnkunden Priorität genießen, wären die Arbeiten nachts durchgeführt worden und die Züge wären am Tag ohne Einschränkungen gefahren”, ist Dr. Steude überzeugt.

„Das Ruhrgebiet bezeichnet sich selbst gerne als Metropole. Eine Metropole braucht aber auch einen metropolgerechten Bahnverkehr mit entsprechender Infrastruktur. In den meisten anderen Ballungszentren tritt man viel selbstbewusster und lautstärker für die Interessen der Bürger ein“, meint Dr. Steude.

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