Start UMWELT-VERKEHR Bahnhofstraße in Wattenscheid: Gefährlich für Radfahrer*innen.

Bahnhofstraße in Wattenscheid: Gefährlich für Radfahrer*innen.

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„Die Bahnhofstraße weist gleich mehrere  gefährliche Stellen für Radfahrer*innen auf. Grund dafür sind Fehlplanungen von Seiten der Verwaltung. Parkplätze am Straßenrand verengen die Straße zum Beispiel  auf Höhe der Hausnummer 26. Bei Gegenverkehr weichen Autos auf den Radweg aus. Eine Abpollerung als ,Protected Bikelane’ kann dies verhindern“, erklärt Nikolas Lange, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion „Die PARTEI & STADTGESTALTER“. Auch weitere Punkte seien kritische 

Problem 1: Autos fahren über Radweg

„Die beiden legalen Parkplätze am Straßenrand verengen den Querschnitt der Bahnhofstraße auf Höhe der Hausnummer 26, sodass zwei PKW nicht mehr gleichzeitig daran vorbei fahren können. Nun müsste der Verkehr aus Richtung Innenstadt, auf deren Seite die Hindernisse stehen, eigentlich warten und den Autos aus der Gegenrichtung Vorrang gewähren“, sagt Lange von den Stadtgestaltern. „Oft nutzen die PKW aus Richtung Bahnhof den Radweg, um dem Verkehr aus Richtung Innenstadt das Warten hinter den parkenden Autos zu ersparen oder den von dort einfach weiter fahrenden Autos auszuweichen“ , beschreibt Lange.

„Darum schlagen  wir vor, den Radweg in diesem Bereich mit Pollern oder Doppelboard als Protected Bikelane abzusichern.“ Sollte das nicht möglich sein, weil dabei zum Beispiel zu wenig Platz für den Radweg bleiben würde, müssen nach Ansicht von Partei/Stadtgestalter die beiden Parkplätze entfallen.

Problem 2: Radweg endet im Nichts

 „Typisch für Bochum ist leider, dass der Radweg in Richtung Wattenscheider Innenstadt kurz nach der Engstelle wieder im Nichts endet. Hier sollten Radfahrer*innen klar erkennbar Vorfahrt gegenüber dem PKW-Verkehr im Rücken erhalten“ meint Lange.

Problem 3:  Südliche Einfahrt in den Nebenast der Bahnhofstraße.

Ein weiteres Problem mache die neulich freigegebene südliche Einfahrt in den Nebenast der Bahnhofstraße in der Nähe der Kreuzung mit Brechtstraße und Bußmannsweg. „Für Autos aus Richtung Innenstadt macht das keinen Sinn, weil diese schneller über die Franz-Werfel-Straße sind. Aus Richtung Bahnhof kann man wegen der Mittelinsel gar nicht in die ,kleine‘ Bahnhofstraße abbiegen. Die Winkel an der Einmündung sind aber so spitz, dass Radfahrer*innen dort schnell übersehen werden“, so Lange. (vgl. Anlage Bild 3) Perspektivisch schlägt Lange vor, die Ausfahrt der kleinen Bahnhofstraße direkt senkrecht auf die große Bahnhofstraße zu legen, da „die Sichtbeziehungen da besser sind“.

Problem 4: Gefährliche Abbiegesituation zur A40

„Zwei Ghostbikes erinnern auf der Bahnhofstraße an der Kreuzung zur A40 an tödlich bzw. schwer verunglückte Radfahrer*innen. Der Bereich muss so umgestaltet werden, dass Radfahrer*innen nicht durch abbiegende LKW und Autos übersehen werden können. Dazu soll die Rechtsabbiegespur eine separate Ampelphase erhalten. Diese zeigt dann Rot an, während Radfahrer*innen mit dem restlichen Geradeausverkehr grün signalisiert bekommen“, so Lange. Eine solche Umgestaltung habe Dr. Volker Steude als Ratsmitglied zur bereits im Oktober 2020 zur Prüfung in den Hauptausschuss eingebracht „Auf eine Antwort warten wir jetzt bereits ein halbes Jahr“, kritisiert Lange.

Die PARTEI:  Notfalls müssen Bufdis ran! 

„Die sPD zeigte sich in der Bezirksvertretung ja ebenso besorgt“, kommentiert Timm Schmieder von der sehr guten Partei DIE PARTEI. „Diese Sorge ging ganz sozial aber natürlich um die beiden Parkplätze und nicht um die Radfahrer*innen. Als an der Stelle kurzzeitig ein Halteverbot ausgeschildert wurde, bekamen die Genossen Schnappatmung und haben schnell eine Anfrage eingereicht, ob das nicht bald wieder rückgängig gemacht werden kann. Uns würde nicht wundern, wenn bei der nächsten Kommunalwahl übergroße Wahlurnen auf Parkplätzen angeboten werden, damit man per ,Drive-In‘ direkt an die Urne heran fahren und aus dem geöffneten Seitenfenster wählen kann. Lässig, fast so als würde man den kleinen Justus zur Schule bringen.“

„Eigentlich“, sinniert Schmieder, „müssten wir bei den ganzen SUV sogar Panzersperren zur Absicherung des Radweges fordern. Wir haben ja aktuell ein paar Jungs und Mädels von der Bundeswehr zur Unterstützung des Gesundheitsamtes vor Ort. Das Projekt sollte man auf das dünn besetzte Tiefbauamt ausweiten. Bufdis und Berufssoldaten könnten kurz mit ihren Klappspaten einen Graben ausheben. Falls die Bundeswehr Spaten ähnlich wie die Gewehre nach kurzem Gebrauch überhitzen und unbrauchbar werden, können Bochumer Kindergärten sicher mit Schaufel und Förmchen aushelfen.“ 

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